AchimFrankfurtMedienWissenschaft

Hochschulen ziehen sich von X zurück: Ein klares Zeichen für Wahrheit!

Die Goethe-Universität Frankfurt zieht sich mit über 60 Hochschulen von der Plattform X zurück. Grund: unzureichende demokratische Kommunikation und ansteigende Desinformation.

Die Goethe-Universität Frankfurt hat gemeinsam mit über 60 weiteren deutschsprachigen Hochschulen und Forschungsinstitutionen beschlossen, ihre Aktivitäten auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) einzustellen. Diese Entscheidung ist das Ergebnis signifikanten Wandels auf der Plattform, die laut den beteiligten Institutionen eine faktenbasierte und demokratische Kommunikation nicht mehr zulässt. Der Schritt wird als Reaktion auf die Entwicklungen unter der Leitung von Elon Musk gesehen, bei denen sowohl die Reichweite als auch die Interaktionsrate der Plattform gesunken sind. Dies berichtet die Goethe-Universität.

Die Hochschule sieht sich in ihrem Ansatz für Wissenschaftskommunikation und akademischen Diskurs durch den aktuellen Kurs von X in ihren Grundwerten wie Weltoffenheit, Transparenz und demokratischem Diskurs verletzt. Achim Zolke, Leiter der Stabsstelle Presse und Kommunikation an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, merkt an, dass sich stündlich weitere Hochschulen dieser Aktion anschließen. Die damit verbundene kritische Haltung wird auch von Silke Engel, Sprecherin der Universität Potsdam, unterstützt, die die Veränderungen auf der Plattform als wenig förderlich für einen freien Austausch von Informationen beschreibt.

Kritik an der Plattform

Die Kritiker monieren insbesondere, dass die algorithmische Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte und die Einschränkungen der Reichweite als unvertretbar angesehen werden. In einer gemeinsamen Mitteilung der beteiligten Institutionen betonen sie, dass die Plattform die Werte, die Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft fördern, nicht mehr gewährleisten kann. Die Hochschulen haben sich entschieden, ihre Accounts im „eingefrorenen“ Zustand zu belassen, um einen Missbrauch zu vermeiden. Dies ist ein deutliches Zeichen für den Rückzug aus einem Umfeld, das für wissenschaftliche Einrichtungen nicht länger tragbar ist.

Ein bemerkenswertes Beispiel für die Betroffenheit ist die Tatsache, dass bereits im Dezember mehr als 60 Journalisten, Autoren und Wissenschaftler ihre Profile auf X stillgelegt haben. Dies hebt die Dringlichkeit und die weitreichenden Implikationen dieser Entscheidung hervor, die weit über akademische Kreise hinausgeht, einschließlich des Einflusses auf die allgemeine Wissenschaftskommunikation in sozialen Medien.

Die Rolle von sozialen Medien in der Wissenschaftskommunikation

Das Phänomen des Rückzugs von Hochschulen von X wirft ein Licht auf tiefere Fragen bezüglich der Wissenschaftskommunikation im digitalen Zeitalter. Wie in einem Artikel von Academia.edu dargelegt, besteht in sozialen Medien eine Vielzahl neuer Akteure, die bedeutende massenmediale Wirkungen erzielen können. Gleichzeitig florieren wissenschaftsskeptische Inhalte in diesen Netzwerken, was zu einer festgefahrenen emotionalen Diskussion führt. Communitys mobilisieren sich und radikalisieren sich, was zu einem Polarisierungseffekt führt, der die wissenschaftliche Diskussion zusätzlich erschwert.

Insgesamt zeigt der Rückzug von über 60 Hochschulen von X deutlich, dass die Herausforderungen für die Wissenschaftskommunikation in sozialen Medien komplex sind. Es bleibt abzuwarten, wie dieser Schritt die zukünftige Debatte über den Platz von Wissenschaft in sozialen Netzwerken beeinflussen wird und wie akademische Institutionen ihre Kommunikationsstrategien anpassen.

Referenz 1
www.puk.uni-frankfurt.de
Referenz 2
www.zeit.de
Referenz 3
www.academia.edu
Quellen gesamt
Web: 10Social: 109Foren: 16