
Am 2. April 2025 setzt China seine großangelegte Militärübung rund um Taiwan fort. Diese Übung, unter dem Namen „Meerengen-Donner -2025A“, findet hauptsächlich im zentralen und südlichen Teil der Taiwanstraße statt. Laut sueddeutsche.de ist der Anlass der Übung auf präzise Angriffe auf wichtige Ziele sowie auf gemeinsame Blockaden ausgerichtet. Dies geschieht in einem Kontext, der von Pekings Bestrebungen geprägt ist, Taiwan als Teil seines Territoriums zu betrachten, trotz der bestehenden unabhängigen und demokratisch gewählten Regierung der Insel.
Die Übungen begannen am Dienstag und involvieren die Luftwaffe, Marine und Raketen-Einheiten. Taiwans Verteidigungsministerium berichtete über die Entdeckung Dutzender chinesischer Militärflugzeuge sowie von 21 Kriegsschiffen, darunter das Flugzeugträger „Shandong“. Diese massive Militärpräsenz zeigt einmal mehr die Spannungen in der Region und die anhaltenden Drohungen aus Peking, militärische Maßnahmen zu ergreifen, sollte Taiwan nicht friedlich in das chinesische Staatsgebiet eingegliedert werden.
Politische Implikationen
Die taiwanesische Regierung, angeführt von der Demokratischen Fortschrittspartei, wird von Peking als Separatisten betrachtet. In diesem Zusammenhang hat Präsident Lai Ching-te erklärt, dass Taiwan bereits ein unabhängiges Land sei und keine formale Unabhängigkeitserklärung anstrebe. Diese Aussage trifft auf ein sensibles geopolitisches Terrain, das durch die internationale Anerkennung und die strategischen Rivalitäten zwischen China und anderen Großmächten wie den USA geprägt ist.
Die Übung „Meerengen-Donner -2025A“ deutet darauf hin, dass China weiterhin seine militärischen Fähigkeiten in der Taiwanstraße demonstriert, um sowohl Taiwan als auch die internationale Gemeinschaft unter Druck zu setzen. Es wird angenommen, dass ähnliche Übungen, wie die unter dem Titel „Gemeinsames Schwert-2024A“ im Mai 2023 und „Gemeinsames Schwert-2024B“ im Oktober desselben Jahres, auf einen fortwährenden Trend zur militaristischen Machtdemonstration hindeuten.
Geopolitischer Kontext
Die Spannungen in der Taiwanstraße sind nicht nur auf die bilateral-politischen Beziehungen zwischen China und Taiwan zurückzuführen, sondern auch auf die strategischen Interessen der USA und anderer Länder. Laut der Stiftung Wissenschaft und Politik ist die Region Indo-Pazifik ein zentrales geopolitisches Spielfeld, in dem die USA ihre Allianzen konsolidieren und gleichzeitig den Einfluss Chinas einhegen wollen. Die amerikanischen Strategien, die sich auf eine „freie und offene Indo-Pazifik-Strategie“ konzentrieren, sind eine direkte Reaktion auf Chinas zunehmendes militärisches und wirtschaftliches Gewicht in der Region.
Ein weiterer Aspekt der aktuellen geopolitischen Landschaft ist die Rolle von ASEAN und anderen Partnerstaaten, die ebenfalls auf eine Stabilität und Sicherheit in der Region abzielen, doch oft in einem Spannungsfeld zwischen den globalen Mächten agieren müssen. China nutzt seine militärischen Übungen nicht nur zur Abschreckung Taiwans, sondern auch, um seine regionalen Nachbarn, die möglicherweise in Konflikt mit seinen territorialen Ansprüchen stehen, zu beeinflussen.
Die Entwicklungen in der Taiwanstraße werden daher genau beobachtet, sowohl von strategischen Analytikern als auch von politischen Entscheidungsträgern weltweit, da sie erhebliche Auswirkungen auf die Stabilität und Sicherheit im gesamten Indo-Pazifikraum haben könnten.