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Alarmierende Meereswärme: Klimawandel verstärkt El Niño!

Wissenschaftler warnen: Die Meeresoberflächentemperaturen steigen rasant an, beeinflusst vom Klimawandel und El Niño. Welche Konsequenzen hat dies für Wetterextreme weltweit? Erfahren Sie mehr.

Die Oberflächentemperaturen der Meere steigen alarmierend schnell, wie eine aktuelle Studie der Universität Reading zeigt. Zwischen 1985 und 1989 betrug der Anstieg lediglich 0,06 Grad Celsius pro Jahrzehnt, während zwischen 2019 und 2023 bemerkenswerte 0,27 Grad Celsius pro Jahrzehnt verzeichnet wurden – mehr als viermal so viel. Diese Erkenntnisse wurden im Fachmagazin „Environmental Research Letters“ veröffentlicht, wobei ein Zeitraum von April 2023 bis Juli 2024 mit den höchsten durchschnittlichen Temperaturen weltweit gekennzeichnet ist. Das intensive Auftreten des Klimaphänomens El Niño hat maßgeblich zu diesen Veränderungen beigetragen, was durch Daten belegt wird, die Temperaturen zwischen 60° N und 60° S um bis zu 0,31 Grad Celsius über vergangene Maximalwerte ansteigen lassen. Im Durchschnitt betrug die Temperaturerhöhung in diesen Gebieten 0,18 Grad Celsius. LN Online berichtet, dass Forscher mit Satellitenmessdaten und Klimamodellen den Einfluss natürlicher Phänomene sowie menschgemachte Erderwärmung untersucht haben. Es zeigt sich, dass 44 Prozent des Temperaturanstiegs auf den menschgemachten Klimawandel zurückzuführen sind, insbesondere durch Treibhausgase.

Das Phänomen El Niño hat in den letzten Jahrzehnten an Intensität und Häufigkeit zugenommen. Eine Untersuchung der Universität Innsbruck verdeutlicht, dass der menschliche Einfluss auf El Niño seit den 1970er-Jahren gewachsen ist. Diese Veränderungen sind ein Zeichen für die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels. Vor 50 Jahren spielten Änderungen der Sonnenstrahlung eine bedeutende Rolle. Heute sind jedoch klare Signale ersichtlich, die direkt mit menschlichen Aktivitäten verbunden sind. Der Mechanismus „Walker Switch“ beeinflusst nicht nur die Meeresoberflächentemperaturen im äquatorialen Pazifik, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf das Klima in Hochbreitengraden. VDI Nachrichten weist darauf hin, dass dies bedeutet, dass wir einen klimatischen Wendepunkt erreicht haben, der zu einem beständigeren El-Niño-Muster führt.

Die Auswirkungen von El Niño

El Niño ist ein äußerst komplexes Klimaphänomen, das alle paar Jahre auftritt und globale Wetterverhältnisse stark beeinflusst. Es ist bekannt, dass El Niño verheerende Wetterkatastrophen verursachen kann, während seine Auswirkungen auf regionale Klimabedingungen in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen haben. Starke El-Niño-Ereignisse, die typischerweise um Weihnachten ihren Höhepunkt erreichen, führen häufig zu extremen Wetterereignissen weltweit, darunter Starkregen in Südamerika und Dürre in Australien und Asien. Ein besonders starkes El Niño machte das Jahr 2016 zum wärmsten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, was durch die Erwärmung der Meeresoberfläche im äquatorialen Pazifik bedingt war. Wissenschaft.de berichtet zudem, dass sich zukünftige Prognosen dahingehend entwickeln könnten, dass besonders starke El-Nino-Ereignisse in der Zukunft häufiger auftreten werden.

Wissenschaftler haben in verschiedenen Studien die unterschiedlichen Modelle zur Häufigkeit und Intensität von El Niño untersucht, wobei viele der Modelle eine Zunahme starker ostpazifischer El-Nino-Ereignisse vorhersagen. Diese Wetterextreme könnten vermehrt zu verheerenden klimatischen Auswirkungen führen. 88 Prozent der verwendeten Modelle sagten verstärkte Schwankungen der Meerestemperaturen in den El-Nino-Zentren voraus. Die bedeutenden Fortschritte in der Klimaforschung sind notwendig, um die Dynamik und die zukünftigen Entwicklungen von El Niño angemessen zu verstehen und darauf zu reagieren.

Prognosen für die Zukunft

Angesichts der erheblichen Temperaturveränderungen und des Einflusses menschlicher Aktivitäten sind aktuelle Prognosen für die kommenden Jahre besorgniserregend. Forschende warnen, dass diese Trends, wenn sie linear fortgesetzt werden, zu unrealistisch niedrigen Annahmen über den Verlauf der Erderwärmung führen. Christopher Merchant, einer der Forscher der Universität Reading, vergleicht den Temperaturanstieg mit dem Füllen einer Badewanne: Je mehr Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen, desto schneller steigt das Wasser. Um die Erwärmung zu verlangsamen, wird eine Reduzierung der globalen Kohlenstoffemissionen sowie eine zügige Bewegung in Richtung Netto-Null als notwendige Maßnahmen vorgeschlagen, um den künftigen Entwicklungen entgegenzuwirken.

Referenz 1
www.ln-online.de
Referenz 2
www.vdi-nachrichten.com
Referenz 3
www.wissenschaft.de
Quellen gesamt
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