
Die wirtschaftliche Lage in der Südpfalz hat sich dramatisch verschlechtert, was die Sorgen der lokalen Politik und Wirtschaft verstärkt. Thorsten Frei, der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Vertraute von Friedrich Merz, besuchte zu diesem Anlass Maximiliansau, um Thomas Gebhart (CDU, Jockgrim) zu unterstützen. Rund 70 Gäste nahmen an dem Bürgerdialog teil, bei dem Gebhart über die Herausforderungen berichtete, mit denen Unternehmen wie Ronal (Reifenhersteller) und Eberspächer (Automobilzulieferer) konfrontiert sind. Beide Firmen vermeldeten Personalabbau, was ein alarmierendes Signal für die Region darstellt.
„Die wirtschaftliche Lage wird immer angespannter“, warnte Gebhart. Die Krise betrifft sowohl kleine als auch mittelständische Unternehmen, große Firmen sind jedoch nicht ausgenommen. Frei forderte eine Rückkehr zu einem wirtschaftlichen Umfeld, in dem der Fleiß sich wieder lohnen müsse. Eine rasche Entscheidungsfindung nach den Bundestagswahlen wird als unerlässlich erachtet, um die Wirtschaft auf Kurs zu bringen.
Steigende Insolvenzen als Warnsignal
Die aktuelle Situation wird von steigenden Insolvenzzahlen untermauert. Im Jahr 2024 mussten deutlich mehr Unternehmen Insolvenz anmelden, ein Anstieg von 16,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Experten befürchten, dass 2025 Rekordwerte bei Firmenpleiten erreicht werden, wobei schon 2024 die höchste Zahl an Insolvenzen seit fast zehn Jahren verzeichnet wurde. Diese Entwicklung hat auch die Region Südpfalz im Blick, in der sich die wirtschaftlichen Probleme abzeichnen.
Laut Tagesschau stieg die Zahl der Insolvenzanträge im Oktober 2024 auf 2.012, was einem sprunghaften Anstieg von 35,9 Prozent zum Vorjahr entspricht. Dabei beliefen sich die Forderungen der Gläubiger auf rund 3,8 Milliarden Euro, mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind die Branchen Verkehr und Lagerei, Bau sowie das Gastgewerbe. Für 2025 wird ein weiterer Anstieg erwartet, der möglicherweise den Krisenrekord von 2009 übertreffen könnte.
Wirtschaftlicher Strukturwandel
Der Vorsitzende des Berufsverbandes der Insolvenzverwalter, Christoph Niering, sieht in den steigenden Insolvenzzahlen ein Zeichen für einen tiefgreifenden Strukturwandel in der deutschen Wirtschaft. Diese Veränderungen betreffen alle Schlüsselindustrien und erfordern dringende Anpassungen, um zukunftsfähig zu bleiben. Mangelnde Investitionen in neue Technologien und Energieträger werden als zentrale Ursache dieser Entwicklung angesehen. Die Bundesregierung steht unter Druck, Maßnahmen zu ergreifen, um den Unternehmen zu helfen, diesen Wandel zu meistern.
Um die Situation zu entschärfen, plant die CDU unter anderem steuerliche Entlastungen für einkommensschwächere Bevölkerungsschichten und die Einführung einer Aktivrente. Diese soll es Rentnern ermöglichen, bis zu 2000 Euro monatlich steuerfrei hinzuverdienen zu können. Ein wichtiges Thema bleibt die flächendeckende Ladeinfrastruktur für emissionsfreie Lkw. Gebhart äußerte, dass ohne diese Infrastruktur der Absatz der in Wörth produzierten E-Lkw gefährdet ist, was auch den Standort zum Wanken bringen könnte.
Abschließend lässt sich festhalten, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen in der Region und darüber hinaus umfassende Maßnahmen erfordern. Der Handlungsbedarf ist dringend, und die politischen Entscheidungsträger sind gefordert, zukunftsweisende Lösungen zu finden.