
Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China erreichen einen weiteren kritischen Punkt. Wie bnn.de berichtet, steigen die US-Zölle auf chinesische Waren auf 145 Prozent. Diese Anpassung ist das Ergebnis einer Überarbeitung der Berechnungen und nicht einer neuen politischen Entscheidung. Zuvor hatte Präsident Donald Trump bereits Zölle von 125 Prozent angekündigt, die im Kontext eines komplexen Handelsstreits zwischen den beiden Ländern stehen. Die ursprünglich berechneten Zölle hatten zudem nicht die bereits eingeführten Zölle von 20 Prozent berücksichtigt, die aufgrund von Chinas Rolle im Fentanyl-Handel eingeführt worden waren.
Der Streit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hat eine lange Vorgeschichte. Ursprünglich begannen die Spannungen in Trumps erster Amtszeit, als die USA Vorwürfe über eine ungleiche Handelsbilanz erhoben. Dies führte zu ersten Zöllen auf chinesische Importe im Jahr 2018, gefolgt von Vergeltungsmaßnahmen aus China, wie merkur.de darlegt. Trump hatte 2017 Gespräche mit Xi Jinping eingeleitet, um den Handelsüberschuss Chinas zu reduzieren, jedoch blieben diese Verhandlungen ohne nennenswerte Ergebnisse.
Ursachen und Auswirkungen der Zollerhöhungen
Die erhöhten Zölle sind nicht nur ein Symbol politischen Drucks, sondern haben auch tiefgreifende wirtschaftliche Konsequenzen. Laut wirtschaftsdienst.eu belasten diese Maßnahmen auch die US-Wirtschaft sowie den internationalen Handel. Die Handelsbilanz zeigt einen signifikanten Ungleichgewicht: 2022 importierten die USA Waren im Wert von 440 Milliarden Dollar aus China, während ihre Exporte an China nur 145 Milliarden Dollar erreichten. Faktoren wie ein hoher Konsum in den USA und ein schwächerer Konsum in China spielen eine Schlüsselrolle bei dieser Ungleichheit.
Die jüngsten Maßnahmen von Trump, wie die Zollerhöhung auf 145 Prozent, zielen darauf ab, Chinas staatskapitalistische Wirtschafts- und Industriepolitik zu reformieren und das Handelsbilanzdefizit zu reduzieren, welches 2017 bei 375 Milliarden US-Dollar lag. In diesem Kontext bedeutet Trumps aggressives Vorgehen auch, dass die USA versuchen, sich von technologischen Abhängigkeiten zu lösen.
Auf die Zollerhöhung reagierte China umgehend mit Vergeltungszöllen auf US-Importe im Wert von 84 Prozent. Dies wird als Erpressung wahrgenommen, und China signalisierte, dass es bereit ist, im Zollstreit bis zum Ende zu kämpfen. Die Situation bleibt angespannt, ohne eine offizielle Stellungnahme Chinas zur Erhöhung der Zölle auf 145 Prozent.
Die politische Dimension des Konflikts
Trotz der eskalierenden Konflikte äußert Trump Optimismus bezüglich einer möglichen Verhandlungslösung. Offen bleibt, wie realistisch dieser Optimismus ist, insbesondere angesichts der Tatsache, dass Gespräche zwischen den beiden Ländern zunehmend schwieriger erscheinen. Die Gesprächsbereitschaft einer Einigung zwischen Trump und Xi Jinping scheint abzunehmen, was die Aussicht auf einen Deal weiter trübt.
Insgesamt zeigt sich, dass die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China weiterhin durch Spannungen geprägt sind, während beide Länder ihre Wirtschaftsstrategien anpassen. Dies hat weitreichende Folgen nicht nur für die beiden Nationen selbst, sondern auch für die globale Wirtschaft.