
Die Ukraine hat ihre Strategie zur Bekämpfung der russischen Ölinfrastruktur drastisch angepasst, um die finanziellen Mittel Russlands zur Kriegsführung zu verringern. Diese Strategie hat in letzter Zeit zu einer Reihe von gezielten Drohnenangriffen auf Schleusen von Ölraffinerien und Treibstoffdepots innerhalb Russlands geführt. Am 8. Januar 2025 wurde beispielsweise ein wichtiges Öldepot in der Region Saratow, eine Schlüsselregion für Russlands Ölversorgung, in Brand gesetzt, wie op-online.de berichtet.
Die Angriffe in den vergangenen Monaten haben gezeigt, dass die ukrainischen Militärstrategen gezielt auf Infrastrukturen abzielen, die militärische Einrichtungen versorgen. So gab es im Jahr 2024 bereits mindestens 31 Angriffe auf verschiedene russische Ölobjekte, einschließlich des größten Erdöllieferanten im Süden Russlands, einer Raffinerie in Rostow, die dreimal vorübergehend schließen musste. Die genauen Auswirkungen auf die Betriebsaufnahme dieser Raffinerie sind zurzeit unklar. Es scheint jedoch festzustehen, dass diese Angriffe zu einem Rückgang der Benzin- und Dieselproduktion in Russland geführt haben, was in einem Anstieg der Kraftstoffpreise resultiert hat.
Systematische Angriffe auf die Infrastruktur
Die ukrainischen Drohnenangriffe haben nicht nur Brände verursacht, sondern auch die Produktion in mehreren Raffinerien erheblich beeinträchtigt. Innerhalb von zwei Tagen wurden drei russische Raffinerien angegriffen, was zu einem Stillstand von mindestens 50 Prozent der Produktion führte, wie zdf.de berichtet. Ein Angriff auf Rosnefts große Raffinerie in Rjasan führte zudem zur sofortigen Abschaltung der Hauptraffinerie, wobei das Schadensausmaß noch ermittelt wird.
Durch diese systematische Kampagne gegen die russische Kraftstoffindustrie wird die bisher starke Abhängigkeit der russischen Wirtschaft von Ölexporten weiter untergraben. Russland kämpft zunehmend darum, die Schäden an seinen Raffinerien zu reparieren und die Produktionskapazitäten aufrechtzuerhalten. Das russische Energieministerium stellte bereits die Veröffentlichung von Statistiken zur Benzinproduktion ein, was auf die ernsten Probleme in diesem Sektor hindeutet.
Rückgang der Rentabilität und steigende Preise
Durch die Angriffe ist die Rentabilität des Energiesektors in Russland gesunken. Unternehmen müssen hohe Kosten für die Wiederherstellung der beschädigten Infrastrukturen tragen. Die ungenutzte Kapazität in der Ölraffinierung beträgt inzwischen 41,1 Millionen Tonnen, was mehr als 12 Prozent des Gesamtvolumens in Russland entspricht. Diese Entwicklungen haben auch dazu geführt, dass die Benzinproduktion in Russland in der Woche bis zum 24. März um 7,4 Prozent gesunken ist.
Zusätzlich zu den Angriffen haben westliche Sanktionen den Sektor weiter belastet. Russland sah sich gezwungen, ein sechsmonatiges Ausfuhrverbot für Benzin zu verhängen, um die Inlandspreise stabil zu halten. Das Ausmaß der Probleme wird dadurch verstärkt, dass der Transitvertrag für russisches Erdgas durch die Ukraine am 31. Dezember 2024 endete, ohne dass eine Verlängerung beschlossen wurde. Präsident Selenskyj erklärte diese Entscheidung als Teil der Bestrebungen, Russland die finanziellen Mittel für den Krieg im Ukraine-Konflikt zu entziehen, und zeigt damit die Tiefe und Komplexität der derzeitigen geopolitischen Spannungen.
Die Drohnenangriffe und die politischen Entscheidungen bringen nicht nur die russische Ölindustrie, sondern auch die gesamte russische Wirtschaft in eine kritische Lage. Die Situation bleibt angespannt, und es ist zu erwarten, dass die Ukraine ihre Angriffe auf die russische Energieinfrastruktur fortsetzen wird, was in naher Zukunft zu weiteren Herausforderungen für den Kreml führen könnte, so wie auch merkur.de feststellt.