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Trumps Zollpakt: Gefahr für den globalen Handel wächst mit jedem Tag!

US-Handelsminister Lutnick verkündet am 6. April 2025: Neue Zölle bleiben bestehen, während weltweit Bedenken über mögliche wirtschaftliche Konsequenzen wachsen. Ist die Welt auf eine erneute Handelskrise vorbereitet?

Die US-Regierung bleibt hart und hält an ihrem globalen Zollpaket fest, trotz massiver Kritik von Ökonomen und Handelspartnern. Handelsminister Howard Lutnick erklärte, dass es keinen Aufschub für die neuen Zölle geben werde und dass diese nicht kurzfristig verschwinden werden. Die Zölle waren von US-Präsident Donald Trump angekündigt worden und sollen dem Ziel dienen, den Welthandel neu zu regeln. Lutnick betonte, dass diese Reform notwendig sei, um den Produktionsstandort USA zu stärken und Handelsbarrieren in anderen Ländern abzubauen.

Finanzminister Scott Bessent ergänzte, dass die Zölle nicht innerhalb von Tagen oder Wochen verhandelbar seien. Gleichzeitig informierte Kevin Hasset, Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, darüber, dass über 50 Länder Kontakt zur US-Regierung aufgenommen haben, um Handelsverhandlungen zu führen. Trump hat bereits eine erste Phase des umfangreichen Zollpakets in Kraft gesetzt, die pauschale Zölle von 10 % auf Importe aus fast allen Ländern umfasst. Der nächste Schritt steht am 9. April an, wenn ein Mechanismus für höhere Zölle auf Importe aus Ländern mit hohem Handelsdefizit eingeführt wird.

Internationale Reaktionen und wirtschaftliche Folgen

Die Zollpolitik von Trump führt weltweit zu Unverständnis. Ökonomen warnen vor den möglichen langfristigen Konsequenzen und ziehen Parallelen zur Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre. Diese Krise begann mit dem Börsencrash am 24. Oktober 1929 und führte zu einem massiven Rückgang des globalen Handels. Roberto Azevdo, ehemaliger Generaldirektor der Welthandelsorganisation, warnte vor einer ähnlichen Situation wie damals. Ein wichtiges Beispiel ist das Smoot-Hawley-Zollgesetz, das eine weltweite Zoll-Eskalation zur Folge hatte und den globalen Handel um zwei Drittel reduzierte.

Carsten Brzeski, Chefvolkswirt Europa der ING Bank, erkennt in der aktuellen Situation deutliche Parallelen zu dieser Zeit, insbesondere in Hinsicht auf den Protektionismus. Er hebt hervor, dass die Zölle auch heute zu einem Rückgang von Exporten und Importen führen könnten. Im Kontrast dazu sieht Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, die wirtschaftliche Lage der heutigen Zeit als anders an. Während in den 1930er-Jahren Massenarbeitslosigkeit herrschte, gibt es heute in den USA nahezu Vollbeschäftigung. Dennoch warnt Krämer, dass die Zölle wirtschaftlich schädlich sein könnten und höhere Produktionskosten in den USA auch zu erhöhten Preisen für amerikanische Konsumenten führen würden.

Auswirkungen auf den globalen Handel

Kennzeichnend für die derzeitige Lage ist auch die mögliche Zurückhaltung amerikanischer Konsumenten. Dies könnte nicht nur die heimische Wirtschaft betreffen, sondern auch globale Exporteure negativ beeinflussen. Ken Rogoff, ehemaliger Chefökonom des Internationalen Währungsfonds, äußert ebenfalls Ratlosigkeit über die potenziellen Folgen dieser Zollpolitik. Angesichts der Tatsache, dass die Zentralbanken heute im Gegensatz zu den 1930er-Jahren in der Lage sind, neues Geld zu schaffen, wird die Situation als differenziert angesehen.

Die US-Regierung steht also an einem kritischen Wendepunkt, und während die Zollpolitik weiterhin vorangetrieben wird, bleibt unklar, wie sich diese auf die Weltwirtschaft und die internationalen Handelsbeziehungen auswirken wird. Das Streben nach wirtschaftlicher Autarkie könnte sich als teurer Fehler erweisen, der nicht nur die USA, sondern auch zahlreiche andere Staaten in eine ungewisse Zukunft führen könnte.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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