
US-Präsident Donald Trump hat in den letzten Tagen eine umstrittene Zollpolitik eingeführt, die sowohl die amerikanische als auch die globale Wirtschaft destabilisieren könnte. So wurden Zölle in Höhe von 25% auf Importe aus Mexiko und Kanada sowie 10% auf Waren aus China verhängt. Douglas Irwin, ein Wirtschaftsprofessor am Dartmouth College, betont die erheblichen Auswirkungen dieser Maßnahmen auf den Verbraucher und den Markt. So könnten die Zölle an die Konsumenten weitergegeben werden, was zu einer spürbaren Erhöhung der Lebenshaltungskosten führt. Am Morgen der Zollankündigung fiel der Nasdaq-Index bei der Eröffnung der New Yorker Börse um 1,8%, was die Besorgnis der Investoren widerspiegelt. Mehr als ein Drittel der US-Importe stammen aus Mexiko und Kanada, und die Vorhersagen deuten darauf hin, dass die Inflation in den USA durch diese Zölle um bis zu 0,54 Prozent steigen könnte.
Zusätzlich könnte der durchschnittliche Haushalt in den USA jährlich mit mindestens 1.000 Dollar belastet werden. Lebensmittelpreise, insbesondere für Produkte aus Mexiko, sind von den Zöllen besonders betroffen und könnten stark steigen. Ein durchschnittliches amerikanisches Auto könnte sich durch die Zölle um etwa 3.000 Dollar verteuern. Dies würde nicht nur die US-Autoindustrie belasten, sondern auch den Agrarhandel und andere Branchen, die auf die Lieferungen aus diesen Ländern angewiesen sind. Kanadas Premierminister hat bereits erklärt, dass sein Land gegen die US-Politik vorgehen wird und plant, einen 1,3 Milliarden Dollar teuren Grenzplan zur Sicherung der Grenze umzusetzen.
Reaktionen aus Mexiko und Kanada
Nach den Ankündigungen von Trump planten sowohl Mexiko als auch Kanada, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Während Mexiko ankündigte, 10.000 Soldaten zur Bekämpfung des Fentanyl-Schmuggels an die Grenze zu stationieren, erklärte Trump, dass die Zölle gegen Mexiko vorübergehend ausgesetzt werden sollten, nach einem Telefongespräch mit Präsidentin Claudia Sheinbaum. Zudem wurde auch Kanada ein Aufschub gewährt. Der kanadische Regierung wird in diesem Zusammenhang der Druck auf die USA erhöht, um Handelskonflikte zu vermeiden. Trump äußerte Unklarheiten über seine eigentlichen Ziele, die vorrangig die Bekämpfung der illegalen Einwanderung und den Drogenhandel betrafen.
Die EU zeigt sich unbeeindruckt und betont die Notwendigkeit, die Handelsbeziehungen zu schützen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat bereits gegenteilige Maßnahmen angekündigt, um auf die US-Zollpolitik zu reagieren. Scholz erklärte, dass sowohl die USA als auch Europa vom Austausch von Waren und Dienstleistungen profitieren, und warnte vor den Folgen eines Handelskriegs. Ein gemeinsames Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs beleuchtet die Situation und erwägt, eine Digitalsteuer als mögliche Gegenmaßnahme einzuführen. Luxemburgs Regierungschef Luc Frieden stellte klar, dass die EU in der Frage der Handelskonflikte ebenso stark ist wie die USA und appellierte an einen konstruktiven Dialog.
Folgen für die globalen Märkte
Die wirtschaftlichen Folgen dieser Zölle könnten erheblich sein. Ökonom Gabriel Felbermayr warnt, dass die Strafzölle die Inflation in den USA anheizen könnten, während auch Arbeitsplatzverluste in beiden Ländern drohen. Die Maßnahmen könnten dazu führen, dass die US-Wirtschaft um 1,5 Prozentpunkte schrumpft und sowohl Kanada als auch Mexiko in eine Rezession stürzt. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass Trumps Zölle auf Mexiko die deutsche Autoindustrie belasten, die stark auf mexikanische Produktionsstandorte angewiesen ist. Volkswagen zum Beispiel plant, eine neue Batteriezellfabrik in Kanada zu errichten, die durch die neuen Zollregelungen gefährdet sein könnte.Remszeitung berichtet zudem, dass China ebenfalls von diesen Maßnahmen betroffen ist, da die USA der wichtigste Exportmarkt für chinesische Waren darstellen. Daher könnte China als Reaktion auf die US-Zölle eigene Vergeltungsmaßnahmen in Erwägung ziehen, was die Spannungen im internationalen Handel weiter verschärfen würde.