
Am 7. März 2025 stehen sowohl die USA als auch China an einem politischen Scheideweg. In den 60er Jahren war Mao Zedong unangefochtener Herrscher Chinas, hatte jedoch mit interner und externer Opposition zu kämpfen. Während die Sowjetunion und die USA als Supermächte gegen Mao positioniert waren, wuchs in China die Unzufriedenheit aufgrund des „Großen Sprungs nach vorne“ – einer Politik, die die Wirtschaft des Landes ruinierte und Millionen das Leben kostete. Diese Herausforderungen führten schließlich zur „Großen Proletarischen Kulturrevolution“ (1966-1976), einem Versuch Maos, die Kontrolle über die Kommunistische Partei zu zementieren, indem er den Parteiapparat zerschlug, um gegen innere Widersprüche vorzugehen, die ihm mehr Angst bereiteten als äußere Bedrohungen, wie unser-mitteleuropa.com berichtet.
In ähnlicher Weise findet sich Donald Trump am Beginn seiner zweiten Amtszeit in einer widersprüchlichen Lage wieder. Trotz einer der größten Volkswirtschaften und militärischen Mächten der Welt sieht sich Trump mit Konflikten gegen Russland und China konfrontiert. Die US-Politik hat zur Annäherung zwischen diesen beiden Ländern beigetragen, was die geopolitische Landschaft erheblich verändert hat. Trump versucht, die militärischen Ausgaben von NATO-Partnern und asiatischen Ländern zu erhöhen, während er gleichzeitig plant, Ressourcen für die eigene Wirtschaft zu nutzen und interne politische Konflikte zu bewältigen.
Innere Spannungen und äußere Herausforderungen
Die amerikanische Gesellschaft ist stark polarisiert. Diese Spaltung könnte in Zukunft zu möglichen Bürgerkriegen führen. Trump plant, seine Außenpolitik zu nutzen, um seine Position innerhalb des Landes zu stärken. Er strebt die Rückgewinnung spezifischer Gebiete wie Grönland, Kanada, Mexiko und den Panamakanal an. Sein „Department of Government Efficiency“, das von Elon Musk geleitet wird, hat bereits radikale Maßnahmen ergriffen, was sowohl rechtlichen Widerstand als auch Proteste hervorrufen könnte.
Trump wird oft mit Mao Zedong verglichen, wobei die Parallelen zwischen den beiden politischen Führern besonders in ihren disruptiven Ansätzen und dem Einsatz von Chaos deutlich werden. In den ersten zehn Tagen seiner Amtszeit unterzeichnete Trump über 50 Exekutivbefehle und bot Bundesangestellten Abfindungen an, während er drohte, Zölle gegen mehrere Länder einzuführen. J.D. Vance merkte auf der Münchener Sicherheitskonferenz an, dass diese neue Herangehensweise der USA für die europäischen Verbündeten unverständlich erscheine, was die Unsicherheit in der internationalen Politik verstärkt.
Die kulturelle Dimension und internationale Implikationen
Chinas Präsident Xi Jinping, der während der Kulturrevolution aufwuchs, verfolgt die Entwicklungen in den USA mit Sorge. Trump äußerte kürzlich, dass Xi wisse, dass er „verrückt“ sei, falls es zu einer Blockade Taiwans käme. Dies zeigt die angespannten Beziehungen zwischen den beiden Nationen, die durch Trumps unberechenbares Verhalten noch verschärft werden. Das politische Terrain wird durch Akteure wie Elon Musk weiter befeuert, der als eine Art „Henker“ von Trumps revolutionärem Umbau beschrieben wird.
Mao Zedong selbst war für seine Fähigkeit bekannt, die Jugend gegen die Partei, die er gegründet hatte, aufzuhetzen. Trump und Mao teilen eine Vorliebe für Störungen, was die Regierungsstrategien von beiden als „revolutionär“ klassifiziert. Diese Unvorhersehbarkeit nutzt Trump, um seine Gegner zu verwirren und seine Autorität zu behaupten.
Die Entwicklungen in den USA könnten langfristige Konsequenzen für die sino-amerikanischen Beziehungen haben. Historisch betrachtet verliefen diese Beziehungen in drei Phasen: von der Konfrontation nach Gründung der Volksrepublik China bis hin zur Normalisierung unter Nixon. Die gegenwärtige Situation scheint erneut ein Umdenken auf beiden Seiten erforderlich zu machen, um eine Eskalation und destabilisierende Konflikte zu vermeiden, wie project-syndicate.org und fudan.edu.cn aufzeigen.