
Inmitten wachsender globaler Unsicherheit hat das Weiße Haus heute bestätigt, dass US-Präsident Donald Trump in dieser Woche neue Zölle einführen wird. Diese Maßnahmen, die als „Befreiungstag“ bezeichnet werden, könnten erhebliche Auswirkungen auf die ohnehin schon volatile wirtschaftliche Situation der USA und der Welt haben. Trump wird am Mittwoch eine Pressekonferenz abhalten, um die Details bekanntzugeben. Während die Zölle sofort nach der Ankündigung in Kraft treten sollen, gibt es noch keine offizielle Bestätigung über deren genaue Größe und Umfang. Experten warnen, dass Trump, der in den letzten Wochen mehrere Zollankündigungen gemacht hat, möglicherweise eine Eskalation in einem bereits bestehenden Handelskrieg anstrebt, die die globale Wirtschaft betreffen könnte, wie Al Jazeera berichtet.
Die US-Wirtschaft war zu Beginn des Jahres stark, jedoch haben politische Unsicherheiten und die Auswirkungen des Handelskriegs zu einer merklichen Verschlechterung geführt. Laut Berichten steht die Wahrscheinlichkeit einer Rezession im kommenden Jahr bei über einem Drittel, was die Regierung dazu zwingt, ihre Wirtschaftspolitik möglicherweise anzupassen. Ähnlich wie in seiner ersten Amtszeit könnte Trump gezwungen sein, Zölle zu senken oder Handelsabkommen zu schließen, um das angeschlagene Wirtschaftsbild zu stabilisieren. Während seiner ersten Amtszeit reagierte Trump auf wirtschaftlichen Druck mit solchen Maßnahmen, doch die aktuelle Handelskrise könnte sich als umfangreicher erweisen. Tatsächlich werden die Zollerhöhungen auf fast 1 Billion Dollar an Importen geschätzt, was die Effektivität der US-Zollpolitik erheblich steigern würde, so Inquirer.
Die Reaktion anderer Länder und erste Folgen
Die Ankündigung von Zöllen hat bereits eine Welle der Besorgnis in Ländern wie Kanada und Mexiko ausgelöst. Während Mexikos Präsident Claudia Sheinbaum eine „Auge um Auge“-Politik ausgeschlossen hat, kündigte Kanadas Premierminister Mark Carney Zölle auf US-Produkte an, die darauf abzielen, den maximalen Einfluss auf die USA zu erzielen. Die EU hat ebenfalls ihren Unmut geäußert und betont, dass sie weiterhin eine Verhandlungslösung bevorzugt, jedoch auch bereit ist, Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen, wie Al Jazeera berichtet.
In einer weiteren Reaktion kündigte Vietnam an, Zölle auf eine Reihe von Waren zu senken, um den neuen Bedingungen zuvorzukommen. Berichten zufolge ziehen Trumps Berater in Erwägung, einen globalen Zoll von 20 % auf fast alle US-Handelspartner zu erheben. Diese Maßnahmen haben bereits zu Rückgängen an den US-Märkten geführt, während europäische und asiatische Märkte unter den Umständen gestiegen sind. Der Druck auf die US-Fertigung hat sich im März erneut verstärkt, was potentielle Aufträge und Investitionen gefährdet.
Geschichtlicher Kontext und langfristige Perspektiven
Die heftige Debatte um Zölle und Handelskriege ist nicht neu. Straf- und Schutzzölle haben eine lange Tradition und reichen bis zurück zur Konstitution des nachkolonialen Welthandels. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigten sich bei den Handelsverträgen zwischen Nordamerika, Europa und Ostasien beginnende Spannungen, die seitdem nie ganz verschwunden sind. Während die Welthandelsorganisation (WTO) heute von 164 Staaten anerkannt ist und sich zum Freihandel bekennt, gibt es doch zahlreiche Ausnahmen von diesem Prinzip. Handelskriege, wie der aktuelle, sind selten und zielen in der Regel darauf ab, die gegnerische Volkswirtschaft zu schwächen, so die historische Betrachtung bei bpb.
Die US-Regierung empfindet die Regeln der WTO oft als unfair und versucht, ihren Einfluss in der internationalen Handelsarena zu steiger. Auch die turbulente politische Lage im Zusammenhang mit Migranten und der Komplexität der politischen Entscheidungen rund um Steuer- und Ausgabenpolitik tragen zur Unsicherheit bei, die für die US-Wirtschaft zunehmend zu einem ernsthaften Problem wird.