
Die Handelskonflikte zwischen den USA und China haben einen neuen Höhepunkt erreicht. Am 16. April 2025 gab Präsident Donald Trump bekannt, dass er die Verantwortung für eine Lösung der Handelsstreitigkeiten klar bei China sieht. White House Press Secretary Karoline Leavitt betonte, dass „der Ball liegt im Feld Chinas“ und dass China nun gefordert ist, einen Deal mit den USA abzuschließen, nicht umgekehrt. Trump hat außerdem die Importsteuern auf zahlreiche chinesische Waren auf alarmierende 145 % erhöht, was die Beziehungen beider Länder weiter belastet. Im Gegenzug hat China die US-Exporte mit einem 125 % Tarif belegt, was die Spannungen noch verschärft, wie Al Jazeera berichtet.
In einer weiteren alarmierenden Entwicklung kündigte der Postdienst von Hongkong an, dass er keinen Versand von Waren in die USA mehr akzeptieren wird. Diese Maßnahme ist eine direkte Reaktion auf die hohen US-Tarife, die als „unvernünftig“ und „bullying“ bezeichnet werden. Der Postdienst plant, ab dem 27. April auch keinen Versand von Luftpost mehr zu ermöglichen.
Chinas Reaktion auf die Handelskriege
Chinas Präsident Xi Jinping hat in einem kürzlich veröffentlichten Op-Ed klargemacht, dass Handelskriege „keine Gewinner“ hervorbringen. Während die Chinesen den Protektionismus ablehnen, zeigen sie sich bereit, „bis zum Ende zu kämpfen“, falls die USA ihre aggressive Handelspolitik beibehalten. Xi fordert ein offenes, kooperatives internationales Umfeld und betont die Wichtigkeit, das multilaterale Handelssystem zu schützen. Diese Worte stehen in scharfen Kontrast zu den Handlungen der Trump-Administration und spiegeln die wachsenden geopolitischen Herausforderungen wider, die durch den amerikanisch-chinesischen Konflikt verursacht werden, wie auch in verschiedenen Studien und Berichten, etwa SWP Berlin analysiert.
Die derzeitige Lage ist von wechselseitigen Vorwürfen geprägt. Trump hat China unter anderem beschuldigt, einen Deal mit Boeing nicht eingehalten zu haben, nachdem Berichte aufgetaucht sind, dass chinesische Airlines die Lieferung von Boeing-Flugzeugen gestoppt haben. Diese Situation führte dazu, dass die Boeing-Aktien um 2,36 % fielen, was die Sorgen um zukünftige Geschäfte mit den chinesischen Unternehmen verstärkt.
Die wirtschaftlichen Spannungen zwischen beiden Nationen erfordern eine umfassende Analyse der Auswirkungen auf die globale Wirtschaft. Die Entwicklungen erinnern an die strategischen Debatten über die Rolle Europas in diesem komplexen Machtspiel und die Notwendigkeit, eine eigene Strategie im Umgang mit den Vereinigten Staaten und China zu entwickeln, die auch in der „London Declaration“ und der EU-China-Strategie erörtert wird.
Insgesamt zeigt sich, dass die Schatten der Handelskriege nicht nur die bilateralen Beziehungen prägen, sondern auch weitreichende Konsequenzen für die internationale Gemeinschaft nach sich ziehen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, ob eine diplomatische Lösung gefunden werden kann oder die Spannungen weiter ansteigen.