EuropaGesundheitRegierungRusslandUkraineWirtschaftYork

Surrogat-Markt in der Ukraine: Ein Lichtblick im Krieg!

Trotz des ongoing Krieges boomt die Leihmutterbranche in der Ukraine. Erfahren Sie, wie sie sich anpasst, welche Risiken bestehen und warum das Land Europa's Zentrum der Surrogacy bleibt.

Die Leihmutterschaftsindustrie in der Ukraine bleibt trotz des anhaltenden Krieges mit Russland erstaunlich robust. Berichten von Al Jazeera zufolge hat sich die Branche an die Herausforderungen des Konflikts angepasst und agiert weiterhin als wichtiger Akteur im internationalen Surrogacy-Markt. Ukraine gilt mittlerweile als das Hauptzentrum für Leihmutterschaft in Europa.

Die anhaltenden Gefahren des Krieges bringen jedoch erhebliche Risiken für die körperliche und psychische Gesundheit der Leihmütter mit sich. Viele Frauen sind gezwungen, in Bunkern Zuflucht zu suchen, während sie schwanger sind, wie das Beispiel der Leihmutter Viktoria zeigt. Laut New York Times konnte sie mit ihrer Familie und dem ungeborenen Kind, das sie für ausländische Klienten trägt, aus dem Nordosten der Ukraine fliehen. Ihre Agentur bot ihr finanzielle Unterstützung und einen sicheren Wohnort an, was ihr half, die Gefahren des Krieges zu umgehen.

Wachsende Nachfrage und riskante Umstände

Vor dem russischen Überfall im Februar war die Ukraine bereits ein bedeutender Anbieter von Leihmutterschaft. Die Schließungen in Ländern wie Indien, Thailand und Nepal aufgrund von Menschenrechtsverletzungen haben die Nachfrage nach ukrainischen Dienstleistungen noch erhöht. Der ukrainische Markt hält über 25 % des globalen Surrogacy-Marktes und wird durch die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Ländern wie den USA und Australien weiter angeheizt. Schätzungen zufolge machen gleichgeschlechtliche Paare etwa 40 % der Surrogacy-Klienten aus, berichtet die Princeton University.

Trotz der florierenden Nachfrage stehen viele Leihmütter enormen Herausforderungen gegenüber. Sie berichten von drastisch niedrigen Zahlungen von etwa 350 USD, während die Kosten für Klienten zwischen 45.000 und 55.000 USD liegen. Die alarmierenden Preise und die unzureichende medizinische Versorgung werfen Fragen nach der ethischen Verantwortung der Agenturen und der ukrainischen Regierung auf, die in der Vergangenheit wenig unternommen hat, um die Rechte der Leihmütter zu schützen. In der Regel werden Leihmütter nicht ausreichend über die Risiken informiert, die mit der Schwangerschaft unter solch prekären Bedingungen einhergehen.

Schutz und ethische Bedenken

Zusätzlich zu den finanziellen Restriktionen gibt es Berichte über Zwangsabtreibungen und medizinische Vernachlässigung. Die ukrainische Regierung sieht jährlich etwa 25 Anträge von Leihmüttern, die ihre Babys behalten möchten. Experten warnen, dass viele Kinder, die durch Surrogacy geboren werden, anfällig für Missbrauch und Vernachlässigung sind, wenn die biologischen Eltern sie zurücklassen.

Die international geforderte Regulierung des Surrogacy-Marktes bleibt ein herausforderndes Thema. Es fehlen einheitliche Standards zur Sicherheit und Ethik. Eine Experten-Gruppe der Hague Conference wurde eingerichtet, um Richtlinien zu entwickeln, die Frauen und Kinder vor Ausbeutung schützen sollen. Die Ergebnisse dieser Bemühungen könnten entscheidend für die Verbesserung der Situation in der Ukraine und weltweit sein.

In der Zwischenzeit bleibt die Situation vor Ort angespannt. Die Leihmutterschaftsindustrie ist nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor, der jährlich über 1,5 Milliarden USD in die ukrainische Wirtschaft bringt, sondern auch ein Bereich mit tiefgreifenden ethischen und sozialen Implikationen. Während die Nachfrage nach Leihmutterschaft weiterhin wächst, müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um die Rechte und das Wohlergehen der betroffenen Frauen und Kinder zu schützen.

Referenz 1
www.aljazeera.com
Referenz 2
www.nytimes.com
Referenz 3
jpia.princeton.edu
Quellen gesamt
Web: 12Social: 130Foren: 8