
Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern haben im Jahr 2024 trotz der Herausforderungen einer stetig stagnierenden Wirtschaft überraschend stark zugenommen. Laut einem aktuellen Bericht von Welt stiegen die Gesamteinnahmen um fast 4 Prozent auf insgesamt 861,1 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was die Prognosen vieler Wirtschaftsexperten übertraf.
Im vergangenen Dezember beliefen sich die Steuereinnahmen auf 113,2 Milliarden Euro, was einen Anstieg von 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat darstellt. Besonders hervorzuheben sind die größeren Zuwächse bei der Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge sowie bei der Mehrwertsteuer und der Lohn- und Einkommensteuer. Im Gegensatz dazu lag die Körperschaftsteuer unter dem Vorjahresmonat. Diese Zahlen wurden im bevorstehenden Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums weiter analysiert.
Wirtschaftliche Herausforderungen und Prognosen
Die deutsche Wirtschaft hat sich 2023 in einem schwierigen Umfeld behauptet, in dem eine Schrumpfung von 0,4 Prozent aufgrund hoher Energiekosten prognostiziert wurde. Trotzdem wird ein Anstieg des Steueraufkommens auf 937,3 Milliarden Euro im Jahr 2024 erwartet, wie die Steuerschroeder aufzeigt. Nach den vorliegenden Schätzungen sollen die Einnahmen bis 2027 weiter ansteigen und die Marke von 1.115 Milliarden Euro erreichen.
Die hohe Inflation hat sich als ein wesentlicher Faktor für das steigende Umsatzsteueraufkommen erwiesen. Über 60 Prozent des gesamtstaatlichen Steueraufkommens stammen aus Umsatz- und Einkommensteuern. Für die künftigen Haushalte sind Anpassungen im Einkommensteuertarif geplant, um der kalten Progression entgegenzuwirken, doch diese Maßnahmen sind noch nicht beschlossene Sache. Dies könnte zu Mindereinnahmen von etwa 17,8 Milliarden Euro jährlich bis 2027 führen.
Langfristige Perspektiven
Im Rahmen der notwendigen fiskalischen Erwartungen wird die Bundesbank in ihrem Monatsbericht auf die voraussichtliche Stabilität der Einnahmen aus gewinnabhängigen Steuern ab 2025 hinweisen. CO2-Zertifikate und die LKW-Maut sollen zusätzliche Mehreinnahmen bringen. Hingegen wird erwartet, dass die Türkei und einige EU-Staaten die Ausgaben auf den Prüfstand stellen, insbesondere nach dem Ende des EU-Programms Next Generation EU im Jahr 2027, was zu einem Rückgang der Steuereinnahmen führen könnte.
Zusätzlich warnen Experten vor den potenziellen Risiken durch die Künftige Handelspolitik der USA, die, zusammen mit der Alterung der Gesellschaft, den wirtschaftlichen Aufschwung belasten könnte. Die Exportindustrie Deutschlands steht ebenfalls unter Druck und sieht sich ungewissen Herausforderungen ausgesetzt, die die Wachstumsaussichten für die kommenden Jahre dämpfen könnten.
Insgesamt ist es für die deutsche Regierung und die Länder entscheidend, klare Prioritäten in ihren Ausgaben zu setzen, um den Herausforderungen der Digitalisierung und der Stabilisierung der Unternehmen während dieser schwierigen wirtschaftlichen Zeiten gerecht zu werden.