
Am 2. April 2025 kündigte US-Präsident Donald Trump die Einführung neuer Zölle in Höhe von 31 Prozent an, die entscheidende Handelsbeziehungen, insbesondere zu wichtigen Partnern wie der Schweiz, betreffen werden. Diese angekündigten Maßnahmen haben bereits international für Besorgnis gesorgt. So reagierte die Schweizer Regierung auf die Zollpolitik, die als kühl und abwartend wahrgenommen wird. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter äußerte sich auf der Plattform X und nahm die Entscheidung zur Kenntnis. Ihr nüchterner Kommentar lässt darauf schließen, dass die Schweiz worst-case-Szenarien vorbereitet, aber auch den Dialog mit den USA sucht.
Ed McMullen, ehemaliger US-Botschafter in Bern und enger Vertrauter von Trump, lobte die Reaktion Keller-Sutters. Er betonte die signifikante Rolle der Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und den USA für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung beider Länder. Diese Partnerschaft könnte entscheidend sein, um die negativen Auswirkungen der Zölle abzumildern. In seinen Ausführungen machte McMullen deutlich, dass ein starkes wirtschaftliches Fundament zwischen beiden Nationen auch weiterhin von größter Wichtigkeit ist.
Wirtschaftliche Auswirkungen auf die Schweiz
Die angekündigten Zölle haben das Potenzial, erhebliche Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft zu haben. Eine aktuelle Studie der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH untersucht die potenziellen Folgen. Immerhin zeigt die Analyse, dass die Schweiz aufgrund ihrer wirtschaftlichen Struktur zwar relativ resilient gegenüber geopolitischen Schocks ist, jedoch bei anhaltenden Handelskonflikten verwundbar bleibt.
Besonders besorgniserregend ist, dass lange Handelskonflikte die Schweiz in eine Rezessionsgefährdung bringen könnten. Dauerhafte Verluste von bis zu 1 Prozent des Bruttoinlandprodukts pro Jahr sind nicht ausgeschlossen, sollte die Situation eskalieren. Laut der KOF-Studie könnten Zölle in Schlüsselbranchen wie der Pharmaindustrie, dem Maschinenbau und bei Präzisionsinstrumenten weitreichende Folgen haben. Dies würde vor allem dann zum Tragen kommen, wenn die EU mit Gegenmaßnahmen reagiert.
Politische Reaktionen und strategische Überlegungen
Die Studie wirft auch einen Blick auf die politischen Dimensionen dieser Handelskonflikte. Eine handelspolitische Entkopplung zwischen westlichen Nationen und einer von China geführten Sphäre könnte größere wirtschaftliche Verwerfungen nach sich ziehen. Experten warnen vor Engpässen bei kritischen Rohstoffen und Computerchips, was den Handelsfluss und die Wirtschaftsstabilität der Schweiz gravierend beeinträchtigen könnte.
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass es für die Schweiz von zentraler Bedeutung ist, wichtige politische Stellhebel zu nutzen, um die wirtschaftliche Resilienz zu stärken. Dazu gehören Freihandelsabkommen, die Sicherstellung der Versorgung mit kritischen Gütern sowie staatliche Unterstützung für ein innovationsfreundliches Umfeld.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen einmal mehr, dass eine enge Beobachtung der internationalen Handelsbeziehungen unerlässlich ist. Vor dem Hintergrund dieser neuen Zölle müssen sowohl die Schweiz als auch die USA Strategien entwickeln, um negative wirtschaftliche Konsequenzen zu minimieren. Der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern erscheinen dabei als Schlüssel zur Sicherung künftiger Handelsvorteile.