Wirtschaft

Rezessionsrisiko in Deutschland sinkt – Experten fordern Investitionen!

Das Böckler Institut berichtet, dass das Risiko einer Rezession in Deutschland gesunken ist, während wirtschaftliche Unsicherheit bleibt. Eine bevorstehende Bundestagswahl könnte entscheidend sein.

Das Risiko einer Rezession in der deutschen Wirtschaft ist laut dem aktuellen monatlichen Konjunkturindikator des IMK (Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung) gesunken. Diese Entwicklung, die durch positive Trends in den Finanzmarktdaten und Stimmungsindikatoren begünstigt wurde, zeigt eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 32,6 Prozent für den Zeitraum von Februar bis April 2025. Verglichen mit Januar, als die Wahrscheinlichkeit noch 44,6 Prozent betrug, ist dies ein bedeutender Rückgang. Dennoch bleibt der Indikator auf „gelb-rot“ und signalisiert somit eine gewisse konjunkturelle Unsicherheit, die insbesondere durch die politischen Entwicklungen und den Zollkonflikt mit den USA bedingt ist, wie Böckler.de berichtet.

Der IMK-Konjunkturexperte Dr. Thomas Theobald hebt hervor, dass die Statistische Streuung des Indikators zugenommen hat, was die Unsicherheit in der Datenlage verdeutlicht. Trotz der gesunkenen Wahrscheinlichkeit für eine Rezession, gibt es nach wie vor Sorgen hinsichtlich der Stabilität der Binnennachfrage in Deutschland, da Einzelhandelsumsätze und Verbrauchervertrauen stagnieren. Hierzu tragen auch die bevorstehenden Bundestagswahlen bei, die zusätzliche Unsicherheit schaffen können.

Positive Impulse aus der Industrie

Ein Lichtblick sind die positiven Trends bei den Auftragseingängen in der Industrie, die im Dezember 2024 zu verzeichnen waren. Dieser Anstieg ist stark von Großaufträgen geprägt und stellt eine willkommene Abwechslung nach mehreren schwachen Monaten dar. Diese Entwicklung könnte darauf hindeuten, dass die deutsche Wirtschaft den Tiefpunkt der Energiekrise möglicherweise bereits durchlaufen hat, wie auch IMK.de in einem früheren Bericht festhielt. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die rezessiven Tendenzen in der Industrie weiter entwickeln werden.

Zudem wird laut einer Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) der Konjunkturprognose für 2024 eine Schrumpfung der deutschen Wirtschaft um 0,2 Prozent erwartet, gefolgt von einem zarten Wachstum von 0,2 Prozent im Jahr 2025. Auch das DIW-Konjunkturbarometer, das im Januar 2025 bei 87,7 Punkten lag, spiegelt diese Unsicherheit wider, da der Wert weiterhin unter der neutralen 100-Punkte-Marke bleibt, die für durchschnittliches Wirtschaftswachstum steht. Dies verdeutlicht die Herausforderungen für den deutschen Markt, wie DIW.de ausführlich darstellt.

Handlungsbedarf und Investitionen

Die wirtschaftliche Lage erfordert dringend Maßnahmen, um die Binnennachfrage zu beleben und die konjunkturelle Unsicherheit zu verringern. Beide IMK-Ökonomen empfehlen ein großes Investitionsprogramm zur Modernisierung der Infrastruktur. Ein solches Programm könnte kurzfristig die Konjunktur ankurbeln und die Wirtschaft widerstandsfähiger gegen die Herausforderungen von Handelskonflikten und unvorhersehbaren Marktbedingungen machen. Zudem wird eine Reform der Schuldenbremse angeregt, um öffentliche Investitionen zu ermöglichen und die geforderten positiven Effekte in der Wirtschaft zu generieren.

Insgesamt ist die deutsche Wirtschaft derzeit in einem Spannungsfeld zwischen positiven Entwicklungen und anhaltender Unsicherheit gefangen. Die bevorstehenden politischen Entscheidungen und die geopolitischen Lage werden maßgeblich Einfluss darauf haben, wie sich die wirtschaftliche Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird.

Referenz 1
www.boeckler.de
Referenz 2
www.imk-boeckler.de
Referenz 3
www.diw.de
Quellen gesamt
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