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Massenbeerdigung für Hassan Nasrallah: Beirut in Trauer vereint!

Am Sonntag, dem 23. Februar 2025, versammeln sich Tausende zur öffentlichen Beerdigung des ermordeten Hezbollah-Führers Hassan Nasrallah im Stadion von Beirut, begleitet von internationaler Trauer und symbolischer Loyalität.

Am heutigen 23. Februar 2025 findet die öffentliche Beerdigung von Hassan Nasrallah, dem Führer der libanesischen Hisbollah, im Camille Chamoun Sports City Stadium in Beirut statt. Die Zeremonie, die aus Sicherheitsgründen verzögert wurde, wird voraussichtlich Tausende von Trauergästen anziehen. Die Veranstaltung beginnt um 13 Uhr (11:00 GMT) und wird von erwartet 800 Persönlichkeiten aus 65 Ländern besucht, darunter hochrangige Delegationen aus dem Iran.
Nasrallah wurde vor fünf Monaten bei einem israelischen Angriff in den südlichen Vororten von Beirut getötet. Seine Beerdigung wird auch im Kontext der schwindenden öffentlichen Wahrnehmung der Hisbollah betrachtet, nachdem der letzte Konflikt mit Israel im September 2024 zu massiven Verlusten und Zerstörungen führte.

Das Stadion, das für etwa 50.000 Menschen ausgelegt ist, wird mit riesigen Porträts von Nasrallah und seinem Nachfolger Hashem Safieddine geschmückt. Letzterer wurde eine Woche nach Nasrallah ebenfalls bei einem israelischen Luftangriff getötet. Um einer möglichen Bedrohung durch israelische Angriffe während der Beerdigung zu entgehen, wurden die beiden Anführer zunächst an geheimen Orten beigesetzt. Nasrallah wird in der Nähe der Flughafenstraße in den südlichen Vororten von Beirut beerdigt, während Safieddine in seiner Heimatstadt Deir Qanoun en-Nahr in Südlubanon die letzte Ruhe findet.

Sicherheitslage und Trauerbewältigung

Am Sonntag wurden libanesische Staatsmedien über israelische Angriffe in der Nähe der Grenze berichten, während die Trauergäste nach Beirut strömten. Die israelische Militärführung hat bestätigt, dass zwei Luftangriffe auf die Region zwischen Qleileh und Sammaaiyah im Bezirk Tyre durchgeführt wurden, um Raketenwerfer zu neutralisieren, die als Bedrohung für Zivilisten gelten.
Diese Ereignisse verfolgen den Hintergrund eines fragilen Waffenstillstands, der seit dem 27. November im Libanon besteht, nachdem monatelange grenzüberschreitende Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah in einen umfassenden Konflikt mündeten.

Obwohl die Beerdigung als Tag der Loyalität und Erneuerung der Verpflichtungen gegenüber Nasrallah erklärt wird, sind die Herausforderungen für die Hisbollah erheblich. Die Organisation hat sich in den letzten Monaten stark mit dem Druck auseinanderzusetzen, der durch die schwere Wirtschaftskrise im Libanon entstanden ist. Der Libanon leidet unter einem der schlimmsten wirtschaftlichen Rückschläge seit dem 19. Jahrhundert, wodurch 80 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt und grundlegende Versorgungen wie Benzin, Nahrungsmittel, Medikamente und Trinkwasser zunehmend fehlen.
Am Sonntagmorgen ist Beirut stark verstopft, da tausende Trauernde zum Stadion strömen, viele tragen Bilder von Nasrallah und Hezbollah-Flaggen, während andere Fotos von Familienmitgliedern, die im Krieg getötet wurden, in Ehren halten.

Politischer Kontext und Herausforderungen

Der Libanon hat eine Geschichte regionaler Konflikte und interner Spannungen, die bis in den Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 zurückreichen. Diese jahrzehntelangen Rivalitäten sowie die wirtschaftliche Misere haben das Land stark politisiert. Die Hisbollah, die als Widerstandsorganisation gegen die israelische Besatzung gegründet wurde, hat ihren Einfluss im Libanon durch militärische Präsenz und soziale Programme ausgebaut. Trotz ihrer militärischen Bedeutung sieht sich die Hisbollah nun dem Verlangen gegenüber, Reformen im politischen System und in der Wirtschaft zu unterstützen.
Wichtige Daten in der Historie beinhalten die Explosion im Hafen von Beirut im August 2020 und die gescheiterten Versuche seit Oktober 2022, einen neuen Präsidenten zu wählen. Internationale Geberinstitutionen zeigen zwar Hilfsbereitschaft, jedoch wurden keine tiefgreifenden Reformen eingeleitet.

Mit der Ankunft von mehr als 1,3 Millionen Flüchtlingen aus Syrien und die sich verschlechternde humanitäre Lage bleibt die politische Elite im Libanon under Druck. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Beerdigung von Hassan Nasrallah sowohl die öffentliche Wahrnehmung und die politischen Möglichkeiten der Hisbollah im Libanon beeinflussen wird, während das Land sich inmitten einer anhaltenden Krise befindet.

Referenz 1
www.aljazeera.com
Referenz 2
www.nytimes.com
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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