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M23-Miliz erklärt Waffenruhe in Goma – Frieden oder neue Konflikte?

Die M23-Rebellen haben die Stadt Goma im Ostkongo erobert und eine einseitige Waffenruhe aus humanitären Gründen verkündet. Die internationale Gemeinschaft fordert Maßnahmen gegen Ruanda, das die M23 unterstützt.

Die Lage im Osten der Demokratischen Republik Kongo hat sich weiter zugespitzt. Am 4. Februar 2025 kündigte die M23-Miliz eine einseitige Waffenruhe an, die ab demselben Tag in Kraft treten soll. Dies geschieht aus humanitären Gründen, so der Sprecher der Miliz, Lawrence Kanyuka. Trotz dieser Ankündigung bleiben Bedenken, ob auch die kongolesische Armee, die in den letzten Kämpfen gegen die M23 besiegt wurde, diese Ruhe einhalten wird. Ein bedeutender Teil der Kämpfe konzentrierte sich auf die Großstadt Goma, die nun unter der Kontrolle der M23 steht. Laut der Ostsee Zeitung waren die Kämpfe besonders heftig, und die Vereinten Nationen berichten von mindestens 900 Toten und rund 2.900 Verletzten in den letzten Tagen.

Die M23 hat sich in der Vergangenheit mehrfach selbst als Verteidiger der Zivilbevölkerung positioniert und betont, dass sie nicht plant, weitere Provinzhauptstädte einzunehmen. Kanyuka erklärte, sie wolle lediglich eroberte Stellungen verteidigen. Dennoch sorgt die militärische Stärke der M23, die mit etwa 8.000 Kämpfern und der mutmaßlichen Unterstützung von rund 4.000 Soldaten aus Ruanda operiert, für erhebliche Besorgnis. Ruanda, dessen Regierung die Vorwürfe einer militärischen Einmischung bestreitet, hat ein großes wirtschaftliches Interesse an der Region, die reich an wertvollen Rohstoffen wie Coltan, Gold und Kobalt ist. Diese Rohstoffe sind für die internationale Wirtschaft entscheidend und dürften im Fokus der Konfliktparteien stehen, wie auch von der Zeit betont wird.

Humanitäre Krise und internationale Reaktionen

Die humanitäre Lage in Ostkongo verschlechtert sich weiter. Seit Jahresbeginn sind mehr als 400.000 Menschen neu vertrieben worden, was die Gesamtzahl der Vertriebenen auf über fünf Millionen erhöht, so Berichte des UNHCR. Die Stadt Goma selbst, ein wichtiger Knotenpunkt in Zentralafrika, liegt nahe der Grenze zu Ruanda und ist erneut Schauplatz von Kämpfen, die die Region destabilisieren könnten. Die EU-Außenminister fordern von Ruanda einen Truppenabzug, während die USA Rwandas Verwicklungen im Konflikt verurteilen.

Im Hintergrund hat Kenias Präsident William Ruto einen regionalen Krisengipfel einberufen, um über die Situation zu beraten. Er hat Führer aus der Region eingeladen, darunter die Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda. Politische und militärische Experten befürchten, dass die Einnahme von Goma den Konflikt in einen regionalen Krieg verwandeln könnte, ähnlich den Kongo-Kriegen von 1996 bis 2003, wie von der NZZ berichtet wird.

Kongos Präsident Patrick Félix Tshisekedi hat die Bevölkerung aufgerufen, Widerstand gegen die M23 zu leisten, während sein Minister für Kommunikation, Patrick Muyaya, Sanktionen gegen Ruanda anmahnt. Die internationale Gemeinschaft wird aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um den Frieden in der Region zu sichern und das humanitäre Leid zu lindern.

Referenz 1
www.ostsee-zeitung.de
Referenz 2
www.zeit.de
Referenz 3
www.nzz.ch
Quellen gesamt
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