Wirtschaft

Lausitz wird Zentrum für klimaneutrales Kerosin: Anlage in Planung!

Am 17. Februar 2025 startet das BMWK ein Interessensbekundungsverfahren für eine PtL-Demonstrationsanlage in der Lausitz. Ziel ist die Produktion klimaneutralen Kerosins zur Unterstützung der Luftfahrt.

Am 17. Februar 2025 startete das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ein Interessenbekundungsverfahren zur Errichtung einer Power-to-Liquid (PtL)-Demonstrationsanlage in der Lausitz. Diese Initiative soll die Produktion von klimaneutralem Kerosin aus erneuerbaren Energien vorantreiben. Im Rahmen der deutschen Klimaziele strebt das Land an, bis 2045 klimaneutral zu werden. Der Luftverkehr stellt dabei eine ganz besondere Herausforderung dar.

Synthetische Treibstoffe, die mithilfe des Power-to-Liquid-Verfahrens aus grünem Wasserstoff und nachhaltigem Kohlenstoff hergestellt werden, bieten vielversprechende Möglichkeiten zur Erreichung dieser Ziele. Derzeit sind jedoch entsprechende Anlagen zur Produktion ausreichender Mengen dieser Treibstoffe rar gesät. Mit der geplanten Anlage in der Lausitz, einer Region mit hohen Anteilen an erneuerbaren Energien und der Nähe zu Luftfahrtunternehmen in Brandenburg, könnte sich dies ändern.

Unterstützung der Energiewende

Die Demonstrationsanlage soll nicht nur zur Umsetzung nachhaltiger Treibstoffproduktion beitragen, sondern auch den Transformationsprozess der Lausitz von einer Kohleregion zu einer postfossilen Energieregion unterstützen. Diese Investition soll Arbeitsplätze sichern und die bedeutende Rolle der Region in der Energiewende unterstreichen. Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär, hebt die zentrale Bedeutung der Investition in zukünftige Technologien und Energieträger hervor. Gleichzeitig fordert Dr. Anna Christmann, Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, einen beschleunigten Markthochlauf nachhaltiger Flugkraftstoffe.

Im Rahmen des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG) ist die Einrichtung der PtX-Demonstrationsanlage explizit vorgesehen. Interessierte Unternehmen sind aufgerufen, sich bis zum 3. März 2025 beim BMWK zu registrieren. Das BMWK plant zudem eine Investitionsförderung von bis zu 400 Millionen Euro, abhängig von der Verfügbarkeit entsprechender Haushaltsmittel und Genehmigungen. Das Verfahren zur Interessenbekundung läuft bis zum 14. April 2025, mit dem Ziel, 2026 den Zuwendungsbescheid für den Bau der Anlage zu erteilen.

Aktuelle Entwicklungen in der Kraftstoffproduktion

Innovationen im Bereich synthetischer Kraftstoffe sind von Bedeutung. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) testet neuartige Kraftstoffe mit seinem Forschungsflugzeug ATRA und plant den Aufbau einer Pilot-Anlage zur Produktion klimaneutraler, synthetischer Kraftstoffe im industriellen Maßstab. Diese Anlage soll jährlich bis zu 10.000 Tonnen klimaneutrales Kerosin und Benzin produzieren.

Die Forschung zielt darauf ab, die Herstellung von strombasierten Kraftstoffen zu optimieren. Wasserstoff wird dabei durch Wasserelektrolyse gewonnen, während Kohlendioxid aus der Luft oder anderen Quellen stammt. Die Implementierung solcher Technologien wird als Schlüssel angesehen, um die Markteinführung klimaneutraler Treibstoffe zu beschleunigen und die Anforderungen einer klimafreundlichen Mobilität, insbesondere im Flug- und Schiffsverkehr, zu erfüllen.

Die Herausforderungen, die der Luftverkehr in Bezug auf Klimaneutralität mit sich bringt, sind erheblich. Technische Entwicklungen stehen oft noch am Anfang, und schnelle Handlungen sind erforderlich, wie auch im OECD-Bericht diskutiert. Für eine nachhaltige Zukunft im Luftverkehr werden moderne Flugzeug- und Treibstofftechnologien als entscheidend erachtet. Das Potenzial der Power-to-Liquid-Technologie könnte hierbei eine wesentliche Rolle spielen.

Die bevorstehenden Maßnahmen unterstreichen die Notwendigkeit, die Produktion und Nutzung von klimaneutralem Kerosin voranzutreiben, um die Klimaziele effektiv zu erreichen und gleichzeitig die Luftfahrtindustrie in eine nachhaltigere Zukunft zu führen.

Referenz 1
www.bmwk.de
Referenz 2
www.dlr.de
Referenz 3
blog.oecd-berlin.de
Quellen gesamt
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