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Innovatives Pfahlsystem der Uni Siegen: CO2-Emissionen um bis zu 50% senken!

Prof. Dr.-Ing. Kerstin Lesny von der Universität Siegen entwickelt ein innovatives Pfahlsystem, das CO2-Emissionen in der Bauwirtschaft um bis zu 50% senken könnte. Fördermittel: 1,5 Mio. Euro.

Die Bemühungen zur Reduzierung von CO2-Emissionen im Bauwesen nehmen an Fahrt auf. Prof. Dr.-Ing. Kerstin Lesny von der Universität Siegen hat zusammen mit mehreren Bauunternehmen ein innovatives System für Pfahlgründungen entwickelt. Dieses Projekt, mit dem Titel „LeVoresT“, zielt darauf ab, die Betonverwendung zu minimieren und gleichzeitig die CO2-Emissionen bei Bauvorhaben zu senken. Die Initiative wird mit einer Fördermittelzusage von 1,5 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt, wovon 407.000 Euro an die Universität Siegen fließen. Das Projekt startet im Dezember 2023 und ist auf eine Laufzeit bis Ende November 2026 angelegt.

Ein zentrales Element des neuen Pfahlsystems besteht darin, die Tragfähigkeit der Pfähle zu erhöhen. Dies ermöglicht den Einsatz kürzerer Pfähle, was zu einer ressourcenschonenderen Ausführung der Bauarbeiten führen wird. Die ersten Berechnungen zeigen eine potenzielle CO2-Einsparung von 20 bis 50 Prozent im Vergleich zu traditionellen Systemen. Pfähle werden in die Erde eingebracht, um hohe Lasten in tiefere, tragfähige Schichten zu übertragen, wobei das optimierte System entscheidend zur Effizienzsteigerung beiträgt.

Technische Innovationen und Tests

Das Projekt basiert auf der etablierten Methode der Vollverdrängungsbohrpfähle. Hierbei wird eine spezielle Bohrschnecke bis zur notwendigen Tiefe in den Boden geschraubt, während flüssiger Beton in das Loch gepresst wird. In der Versuchsgrube der Universität Siegen wurde bereits eine Infrastruktur geschaffen, um die Tragfähigkeit der innovativen Pfählsysteme zu testen. Dabei kommt eine Bohranlage zum Einsatz, ergänzt durch verschiedene Modell-Bohrwerkzeuge im Maßstab 1:10.

Die Tragfähigkeit der neuen Pfahlvarianten wird durch eine stufenweise Laststeigerung überprüft. Ein ausgeklügeltes Messkonzept dokumentiert die Tragfähigkeiten und erfasst mechanische Veränderungen im darunter liegenden Boden. Zusätzlich wird eine numerische Berechnungsmethode entwickelt, um die Pfahlsysteme am Computer zu simulieren und somit verschiedene Varianten zu optimieren.

Kooperationspartner und weiterer Kontext

Zu den Projektpartnern gehören namhafte Firmen wie Jacbo Pfahlgründungen GmbH und Otto Quast Bauunternehmen GmbH & Co. KG. Darüber hinaus sind weitere assoziierte Partner wie die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung sowie das Deutsche Institut für Bautechnik in das Projekt involviert. Diese breit aufgestellte Kooperationsbasis zielt darauf ab, die neuesten technologischen Entwicklungen in die Praxis umzusetzen.

Die Relevanz solcher Initiativen ist unbestritten. Im Bauwesen entfallen schätzungsweise 40 Prozent der globalen CO2-Emissionen auf die Baubranche, was den Druck erhöht, nachhaltige Lösungen zu finden. So berichtet GLB, dass die Reduzierung von CO2-Emissionen in diesem Sektor für die Erreichung der Klimaziele von zentraler Bedeutung ist. Das Projekt von der Universität Siegen könnte ein wegweisendes Beispiel dafür sein, wie durch innovative Techniken sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile im Bauwesen erzielt werden können.

Zusammenfassend lassen sich durch die Entwicklungen im Rahmen des Projektes „LeVoresT“ nicht nur bautechnische Fortschritte verzeichnen, sondern auch wesentliche Fortschritte in der Reduzierung schädlicher Emissionen, was einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels darstellt. Weitere Informationen sind in den detaillierten Berichten der Universität Siegen, der KfW Entwicklungsbank und auf GLB Insights zu finden.

Referenz 1
www.uni-siegen.de
Referenz 2
www.kfw-entwicklungsbank.de
Referenz 3
glb.de
Quellen gesamt
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