
Die Börse zeigt sich nach zwei Boom-Jahren zunehmend volatil und unberechenbar. Wie Focus.de berichtet, ist die aktuelle Anlegerstimmung geprägt von der Abkürzung „FUD“, was für „Fear, Uncertainty, Doubt“ steht. Diese Unsicherheit hat im Zuge der jüngsten politischen Entwicklungen, insbesondere nach dem Wahlsieg von Donald Trump, an Bedeutung gewonnen.
Während die Euphorie nach der Wahl zunächst hoch war, hat sie sich nun in eine vorsichtige Haltung gewandelt. Investoren sind besorgt über die angekündigten Zölle und deren mögliche Auswirkungen auf die Wirtschaft. Diese Maßnahmen dienen als Druckmittel in Verhandlungen und können ohne Vorwarnung verhängt werden. Die Unsicherheit über die Finanzierung der versprochenen Steuersenkungen trägt zusätzlich zur Nervosität bei.
Steigende Goldpreise als sichere Anlage
In diesem unsicheren Marktumfeld zeigt sich der Goldpreis als stabiler Hafen. Gold hat in diesem Jahr neue Rekordstände erreicht, was insbesondere auf die Sorgen über die Zollpolitik der neuen US-Regierung zurückzuführen ist. Am Montag erreichte der Goldpreis in London zeitweise 2.830,74 Dollar je Feinunze, nur wenige Tage nachdem er über 2.800 Dollar gestiegen war. Seit Jahresbeginn hat der Preis bereits einen Anstieg von mehr als acht Prozent verzeichnet, so finanzen.net.
Analysten sind sich einig, dass die Unsicherheiten und der drohende Handelskrieg die Nachfrage nach Gold potenziell anheizen. US-Präsident Trump hat bereits Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängt, was die Märkte in Alarmbereitschaft versetzt hat. Beobachter erwarten, dass diese Maßnahmen den Goldpreis weiter nach oben treiben könnten, mit Prognosen, die einen Anstieg auf bis zu 3.000 Dollar bis Ende 2025 vorhersagen, wie finanzpraxis.com berichtet.
Die Citigroup und JP Morgan Private Bank legen ihre Schätzungen für den Goldpreis ebenfalls optimistisch aus. Während die Citigroup innerhalb von drei Monaten einen Preis von 3.000 Dollar prognostiziert, wird von JP Morgan ein Jahresendziel von 3.150 Dollar pro Unze ins Spiel gebracht. Diese Erwartungen reflektieren das anhaltende Interesse der Zentralbanken, insbesondere aus Schwellenländern, die ihre Goldreserven erhöhen.
Caveats und Marktbewegungen
Inmitten der Unsicherheit bleibt der Dax bisher relativ unbeeindruckt von den allgemeinen Marktbewegungen. Der S&P 500 und der MSCI World Indizes zeigen eine Seitwärtsbewegung, während Bitcoin in den letzten Tagen um etwa zehn Prozent gefallen ist. Dies zeigt, dass Anleger zwar nervös auf Nachrichten reagieren, jedoch oft erst verkaufen, bevor sie die Situation analysieren.
Die hohen Bewertungsniveaus an den Märkten und die weiterhin steigenden US-Staatsschulden könnten zu weiteren Kursrücksetzern führen. Solche Rückgänge könnten langfristig orientierten Anlegern als attraktive Nachkauf-Gelegenheit dienen.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Finanzmärkte in einer Phase großer Unsicherheit operieren. Die Entwicklungen in der US-Politik und die damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken werden die Märkte in naher Zukunft weiterhin beeinflussen.