
Am 12. April 2025 beginnen die ersten Gespräche zwischen den USA und dem Iran im Oman, mit dem Ziel, indirekt Positionen auszutauschen. Dies erfolgt in einer Zeit angespannter politischer und wirtschaftlicher Verhältnisse für den Iran, dessen Währung Rial seit Ausbruch der internationalen Sanktionen stark an Wert verloren hat. Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi traf sich dabei überraschend zu einem direkten Gespräch mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff, was die Erwartungen an die Verhandlungsgespräche erhöht.
Die Gespräche, die mehr als zwei Stunden dauerten, konzentrieren sich hauptsächlich auf das umstrittene iranische Atomprogramm. Dieses wird von den USA und westlichen Staaten als Versuch gewertet, Atomwaffen unter dem Deckmantel eines zivilen Programms zu entwickeln. Der Iran, der diese Vorwürfe vehement bestreitet, hat seine Urananreicherung in den letzten Monaten signifikant gesteigert und verfügbare Bestände auf etwa 275 kg Uran mit 60 Prozent Anreicherung erhöht. Laut Experten könnten etwa 42 kg 60 Prozent angereichertes Uran theoretisch ausreichen, um eine Atombombe zu produzieren, wenn es auf 90 Prozent angereichert wird.
Indirekte Gespräche und Sicherheitsforderungen
US-Präsident Donald Trump hatte die Verhandlungen von 2015, die sogenannte Wiener Vereinbarung, im Jahr 2018 einseitig gekündigt und daraufhin neue Wirtschaftssanktionen verhängt. Diese haben die iranische Wirtschaft stark belastet, was den Iran unter Druck setzt, Kompromisse in den Gesprächen einzugehen. Trotz der wirtschaftlichen Notlage betont der Iran, dass er nicht bereit ist, Zugeständnisse in Bezug auf sein Raketenprogramm und die Unterstützung für Milizen zu machen, wie es die USA fordern.
Die US-Regierung betont, dass alle Optionen auf dem Tisch liegen, und dämpft die Erwartungen an die Gespräche. Ein US-Nationaler Sicherheitsberater hatte eine vollständige Demontage des iranischen Atomprogramms gefordert, was von iranischer Seite zurückgewiesen wurde. Der iranische Minister Araghtschi erklärte, dass die Gespräche indirekt geführt werden und einzig und allein der Nuklearfrage gewidmet sind.
Internationale Dimensionen und Zukunft der Verhandlungen
Die Aussicht auf eine Einigung hat bereits zu einer Stärkung des Iranischen Rial geführt, das um etwa fünf Prozent gegenüber dem Euro zulegte. Der Iran sieht in den Gesprächen die Möglichkeit, militärische Spannungen abzubauen und die Sanktionen zu mildern. Hintergrund der Verhandlungen sind auch die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten, in die Länder wie Russland und China involviert sind, die den Iran politisch unterstützen und die westlichen Sanktionen kritisieren.
Der Wiener Pakt zur Einschränkung des Nuklearprogramms läuft formal im Oktober 2025 aus. Die Verhandlungen im Oman sind ein erster Schritt, um festgefahrene Verhandlungen wiederzubeleben. Insider in Teheran warnen jedoch, dass ein Abschluss möglicherweise länger als ein Jahr dauern könnte. Experten prognostizieren zudem, dass eine militärische Eskalation durchaus möglich ist, sollte keine Lösung gefunden werden.
Zusammenfassend spiegeln die Eröffnungsgespräche die komplexen Realitäten des Iran wider, der zwischen ideologischer Ablehnung von Gesprächen mit den USA und einer schweren Finanzkrise steht. Das Ergebnis der Verhandlungen ist ungewiss und wird in den kommenden Wochen und Monaten genau beobachtet werden.
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