Finanzen

Tarif-Einigung: 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst profitieren!

Am 7. April 2025 wurde eine Einigung im Tarifstreit für 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst erzielt. Ab April steigen die Löhne, während Kommunen vor finanziellen Herausforderungen stehen.

Im Rahmen des Tarifstreits zwischen Bund, Kommunen und Gewerkschaften wurde heute eine Einigung erzielt. Über 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst sollen in zwei Stufen eine Lohnerhöhung erhalten. Dies wurde in einer Mitteilung von bnn.de veröffentlicht.

Ab dem 1. April 2025 erhalten die Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 3% oder mindestens 110 Euro mehr pro Monat. Ein weiteres Plus von 2,8% folgt ab dem 1. Mai 2026. Diese Erhöhung gilt für zahlreiche Berufsgruppen, darunter Angestellte in Verwaltungen, Kitas, Schulen, im Nahverkehr sowie im Bereich Abfallwirtschaft und Krankenhäuser. Die Vergünstigungen sind allerdings nicht für Lehrkräfte der Bundesländer gültig, da diese aus der Tarifgemeinschaft ausgetreten sind. Separaten Verhandlungen für diese Berufsgruppe werden im Herbst erwartet, wie Tagesschau berichtet.

Umfangreiche Unterstützung und Herausforderungen

Zusätzlich zur Lohnerhöhung sind auch Änderungen bei den Zulagen vorgesehen. So wird beispielsweise die Zulage für Schichtarbeit von 40 auf 100 Euro und für Wechselschichtarbeit von 105 auf 200 Euro erhöht, beginnend ab 1. Juli 2025. Im Jahr 2026 ist eine Anhebung des 13. Monatsgehalts vorgesehen. Beispiele für die finanziellen Auswirkungen sind vielversprechend: Erzieher können bis März 2027 mit etwa 230 Euro mehr rechnen, während Müllwerker circa 200 Euro mehr erhalten könnten.

Ein weiterer interessanter Aspekt der Einigung ist die Einführung flexiblerer Arbeitszeiten. Beschäftigte haben die Möglichkeit, Teile des 13. Monatsgehalts in bis zu drei zusätzliche freie Tage zu tauschen – mit Ausnahme kommunaler Krankenhäuser. Ab 2027 soll zudem ein zusätzlicher Urlaubstag gewährt werden, während ab 2026 die Möglichkeit besteht, die Wochenarbeitszeit freiwillig auf bis zu 42 Stunden zu erhöhen.

Öffentliche Finanzen unter Druck

Die Kosteneffekte für Bund und Kommunen sind beträchtlich. Der Bund muss mit zusätzlichen Ausgaben von etwa 1,94 Milliarden Euro über die Laufzeit rechnen, während die Kommunen mit über 10 Milliarden Euro jährlich konfrontiert werden. Diese Zahl ist besorgniserregend, insbesondere im Hinblick auf die höchste Finanzierungsdefizitlage der Kommunen seit der Wiedervereinigung. Die gewerkschaftlichen Verhandlungen zeigen auch, dass Kompromisse gefunden wurden, wobei einige geforderte Flexibilitätsoptionen nicht realisiert werden konnten.

Bis Ende März 2027 sind keine Streiks im aktuellen Tarifkonflikt vorgesehen, jedoch könnten Warnstreiks in anderen Tarifverträgen, wie etwa in Berlin, drohen. Die Vorbereitungen für die Tarifverhandlungen der Beschäftigten der Länder beginnen Ende des Jahres. Diese könnten ebenfalls von möglichen Warnstreiks begleitet sein.

Referenz 1
bnn.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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