
Die Gemeinde Lautersheim steht vor mehreren Herausforderungen, während sie sich gleichzeitig über eine verbesserte finanzielle Situation durch ein Entschuldungsprogramm und den Verkauf von Bauland freuen kann. Dennoch bleibt die Umsetzung eines bestimmten Projekts hinter den Erwartungen zurück. Dies wurde von Bürgermeister Thomas Mattern in einem aktuellen Interview deutlich, das auf die Erfolge und die anstehenden Hürden der Gemeinde verweist. Die Situation ist also zweigeteilt: finanziell zwar besser aufgestellt, aber mit anhaltenden Schwierigkeiten in der Projektumsetzung.
Lautersheim plant auch ein bedeutendes Vorhaben: die Modernisierung der Heizung in der Gemeindehalle. Diese Maßnahme ist Teil der Bemühungen, die Infrastruktur der Gemeinde zu verbessern und einen Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz zu leisten. Die damit verbundenen Herausforderungen sind jedoch nicht zu unterschätzen, vor allem im Kontext steigender Energiekosten und der Notwendigkeit, Investitionen voranzutreiben.
Finanzielle Rahmenbedingungen
Das Jahr 2023 stellt sich für viele Städte und Gemeinden als finanziell herausfordernd dar. Dies bestätigte eine Analyse des KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung, die im Auftrag des Österreichischen Städtebundes erstellt wurde. In den kommenden Jahren ist ein Anstieg der Abgangsgemeinden zu erwarten, wenn keine wesentliche Unterstützung von Bund und Ländern erfolgt. Laut der Prognose wird auch die Liquidität der Gemeinden ähnlich wie im Krisenjahr 2020 unter Druck geraten.
Die prognostizierte Inflationsrate ist für 2023 mit 6,5 % angesetzt, was die Ausgaben weiter belastet. Der Anstieg bei den Energiekosten, die einen großen Teil der Verwaltungsausgaben ausmachen, könnte negative Auswirkungen auf die kommunalen Finanzen haben. Insgesamt steigen die Ausgaben schneller als die Einnahmen; während diese nur um 1,1 % zunehmen, wachsen die Ausgaben um bis zu 9,5 %.
Investitionsbedarf und Empfehlungen
Um den Herausforderungen zu begegnen, wurde von verschiedenen Experten ein kommunales Investitionsprogramm (KIP) 2023/2024 ins Leben gerufen. Dieses bringt insgesamt 1 Milliarde Euro an Fördergeldern, wobei die Mittel zur Hälfte für Energieeffizienz und zur anderen Hälfte für die Verbesserung kommunaler Infrastrukturen verwendet werden sollen. Die Empfehlungen des KDZ richten sich darauf, die Liquidität der Gemeinden zu sichern und differenzierte Unterstützungsmaßnahmen bereitzustellen.
Ein zentraler Aspekt der Diskussion ist die Notwendigkeit, die Einnahmenpotenziale der Gemeinden zu stärken und klare Kompetenzen zu schaffen. Dabei wird auch auf die Flexibilisierung des vertikalen Finanzausgleichs hingewiesen, um auf dynamische Aufgabenbereiche besser reagieren zu können, was für die Gemeinden von essenzieller Bedeutung sein könnte.
Trotz der positiven Entwicklungen in Lautersheim und dem Potenzial, das durch die aktuellen finanziellen Maßnahmen geschaffen wird, bleibt abzuwarten, wie schnell und effizient die Gemeinde die gesetzten Ziele erreichen kann.