
Am 16. März 2025 zeigen die europäischen Märkte seit Jahresbeginn eine positive Entwicklung. Dennoch profitieren viele Anleger von ETFs nicht, insbesondere diejenigen, die in den MSCI World investiert haben. Dieser Index gilt als Standard-Empfehlung für langfristige Geldanlagen, berücksichtigt jedoch nur begrenzt europäische Unternehmen. Laut Focus liegt die Rendite des MSCI World für das Jahr 2024 bei 19,2 % und für 2023 bei 24 %, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 10,4 % über die vergangenen zehn Jahre entspricht. Jedoch hat der MSCI World in den ersten Monaten des neuen Jahres etwa 5 % verloren.
Die Struktur des MSCI World spielt eine entscheidende Rolle für seine Performance. Dieser Index ist nach Marktkapitalisierung gewichtet, was bedeutet, dass etwa 73 % davon aus US-Unternehmen bestehen. Diese Top-Ten-Platzierungen sind überwiegend mit US-Aktien besetzt, die in den letzten Jahren stark performt haben. Aktuell sehen wir jedoch einen Rückgang, insbesondere beim S&P 500, der unter seinem Niveau zum Zeitpunkt von Trumps Wahlsieg liegt.
Europäische Aktien im Aufwind
Im Gegensatz dazu gewinnen europäische Aktien an Beliebtheit. Der MSCI Europe ist seit Jahresbeginn um beinahe 9 % gestiegen. Anleger, die in den MSCI World investiert sind, haben jedoch kaum von dieser positiven Entwicklung in Europa profitiert. Optionen für Anleger umfassen die Hinzunahme eines weiteren ETFs, wie den MSCI Europe oder den Stoxx Europe 600, um die Gewichtung auszugleichen. Alternativ gibt es den MSCI World ex USA, der 60 % europäische Länder umfasst. Eine empfohlene Gewichtung für ein ausgewogenes Portfolio könnte 20 % Europa-Anteil und 40 % MSCI World ex USA betragen.
Für Anleger, die in den MSCI World investiert haben, gibt es die Möglichkeit, ihre Gewichtung durch Einmalinvestitionen oder Sparpläne anzupassen. Langfristig betrachtet wären 10.000 Euro, die in den MSCI World investiert wurden, auf etwa 26.800 Euro angewachsen. Eine Diversifizierung mit einem 80:20-Verhältnis zwischen MSCI World und MSCI Europe würde etwa 25.100 Euro ergeben. Diese Daten unterstreichen die Notwendigkeit, die eigene Anlagestrategie regelmäßig zu überprüfen, da der MSCI World auch kontinuierlich an Marktverhältnisse angepasst wird.
Geopolitische Neuausrichtung und Anlegerinteresse
Die geopolitischen Veränderungen in Europa zwingen zu einer Neuausrichtung in Politik, Wirtschaft und Militär, was auch Auswirkungen auf die Finanzmärkte hat. Laut Investment Week könnte eine geplante Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf bis zu 3 % des BIP zu milliardenschweren Aufträgen für Unternehmen wie Rheinmetall, Thales und Lockheed Martin führen. Der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärte, dass die USA sich nicht mehr als „Hauptgarant“ der europäischen Sicherheit verstehen. Dies verstärkt den Druck auf Europa, sich selbst zu verteidigen.
Institutionelle Investoren wenden daher Kapital vermehrt europäischen Märkten zu, wo die Aktienkurse im Jahr 2025 den US-Börsen bereits voraus sind: Der EuroStoxx 50 hat sich um 13 % erhöht, während der S&P 500 nur um rund 4 % zulegte. Eine NATO-Entscheidung, die Verteidigungsausgaben auf 2,5 bis 3 % des BIP anzuheben, könnte zusätzliche Investitionen von bis zu 176 Milliarden Dollar freisetzen. Ein Drittel dieser Summen fließt in neue Rüstungsgüter, was Rüstungshersteller begünstigt.
Zudem gewinnen spezielle Verteidigungs-ETFs, die auch Unternehmen in den Bereichen KI, Satellitentechnologie und Cybersicherheit umfassen, an Bedeutung. Empfohlene ETFs in diesem Sektor sind der Global X Defence Tech ETF, der eine Mischung aus Rüstungs- und Technologiewerten bietet, sowie der VanEck Defense ETF, der sich auf klassische Rüstungsunternehmen konzentriert. Weitere Optionen sind der First Trust Global Aerospace & Defence ETF und der iShares STOXX Europe Mid 200 ETF, welche zusätzliche Diversifikation im Bereich Luftfahrt und Verteidigung ermöglichen.
Angesichts dieser Trends könnte Europa vor einem Paradigmenwechsel stehen, mit möglichen Reformen in der Fiskalpolitik und einem Streben nach strategischer Unabhängigkeit, das auch im Finanzsektor spürbar ist. Umfassende Informationen zu den Marktbedingungen und den jeweiligen Indizes sind auf der Seite von MSCI zu finden.