
Der Tangkuban Perahu ist ein beeindruckender Vulkan auf der indonesischen Hauptinsel Java, der sich nur etwa drei Fahrstunden von Jakarta und eine Autostunde von Bandung entfernt befindet. Seine Erreichbarkeit macht ihn zu einem beliebten Ziel für Touristen. Am Gipfel, der sich auf etwa 2000 Metern Höhe erhebt, können Besucher einen atemberaubenden Blick auf den Ratu-Krater mit seinem stahlblauen See genießen. In der Umgebung des Vulkans gibt es zudem heiße Quellen, in denen Gäste Eier kochen können. Die landschaftliche Vielfalt umfasst dichte Wälder mit hohen Bäumen, die auf fruchtbarem Vulkanboden wachsen, sowie die mondähnlichen Landschaften aus Asche und erkalteter Lava, die typisch für Vulkane sind. Laut einem Bericht der Welt ist Tangkuban Perahu nicht nur leicht zugänglich, sondern auch sicher, da die letzten Eruptionen im Jahr 2019 keine Bedrohung darstellten. Der letzte bedeutende Ausbruch fand im Jahr 2013 statt und produzierte eine Aschesäule von 500 Metern Höhe.
Für Abenteuerlustige gibt es geführte Pferdetouren sowie Wanderungen, die zum Ratu-Krater führen, wo weitere kleinere Krater entdeckt werden können. Besonders der Domas-Krater, der aufgrund seiner heißen Quellen bekannt ist, erfordert eine kurze Wanderung. Der Name Tangkuban Perahu, was „umgedrehtes Boot“ bedeutet, bezieht sich auf die charakteristische Form des Vulkans.
Vulkanismus in Indonesien
Indonesien ist Teil des Pazifischen Feuerrings, einer der vulkanisch aktivsten Regionen der Welt, und beherbergt rund 130 aktive Vulkane. Davon gelten 65 als gefährlich. Gunung Merapi, ebenfalls auf Java, gehört zu den aktivsten Vulkanen weltweit und hat eine Höhe von 2.914 Metern. Er stößt regelmäßig Asche und Lava aus und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die umliegende Bevölkerung dar. Die Ausbrüche des Merapi sind oft heftig und unvorhersehbar, wobei gefährliche heiße Wolken (nuees ardentes) entstehen, die Temperaturen von bis zu 700 °C erreichen können, wie indonesien.net berichtet.
Zu den bekanntesten Vulkanen Indonesiens zählen Gunung Bromo und Gunung Agung. Gunung Bromo befindet sich in der Tengger Caldera und ist für seine spektakulären Sonnenaufgänge bekannt, während Gunung Agung auf Bali mit seinem nahezu perfekt kegelförmigen Krater ein wichtiges Ziel für Touristen darstellt. Vulkane spielen eine zentrale Rolle im Leben der Indonesier, sowohl in der Wirtschaft als auch im Glauben. Gläubige Hindus pilgern oft zu den Vulkanen, um Opfergaben zu bringen, und es gibt Rituale, die zur Besänftigung der Vulkane durchgeführt werden.
Aus wissenschaftlicher Sicht wurde festgestellt, dass Vulkanausbrüche nicht nur zerstörerische Kraft haben, sondern auch zur Vergrößerung von Landmassen beitragen und die Fruchtbarkeit des Bodens erhöhen. Diese duale Natur des Vulkanismus zeigt sich deutlich in der kulturellen Praxis und den Lebensbedingungen der Menschen in Indonesien.
Für Besucher des Tangkuban Perahu ist es wichtig, sich im Vorfeld um die erforderlichen Reisedokumente zu kümmern, da ein Reisepass benötigt wird, der bei der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein muss. Der Eintritt für Ausländer beträgt 200.000 Indonesische Rupiah, was in etwa 11 Euro entspricht. Die beste Reisezeit für einen Besuch in der Region liegt zwischen Mai und November, wenn die Trockenzeit herrscht.