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Vögel entschlüsseln das Erdmagnetfeld: Die erstaunliche Navigation!

Biologe Henrik Mouritsen von der Universität Oldenburg erforscht, wie Zugvögel und Monarchfalter das Magnetfeld zur Navigation nutzen. Die Studie zeigt faszinierende Einsichten in tierische Orientierungsmechanismen.

Die Navigationsfähigkeiten von Vögeln und Insekten faszinieren Wissenschaftler seit vielen Jahren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Frage, wie diese Tiere das Magnetfeld der Erde nutzen, um ihre Lebensräume zu finden und lange Migrationen zu bewältigen. Eine aktuelle Untersuchung von Henrik Mouritsen, einem Biologen an der Universität Oldenburg, liefert tiefgehende Einblicke in die komplexen Mechanismen, die diesen erstaunlichen Fähigkeiten zugrunde liegen. Diese Forschung wurde in einem Artikel des Weser-Kurier ausführlich behandelt.

Es ist bekannt, dass Monarchfalter während ihrer jährlichen Migration bis zu 4000 Kilometer von den USA und Kanada nach Zentralmexiko oder Kalifornien zurücklegen. Diese bemerkenswerte Reise erstreckt sich über bis zu fünf Generationen, da die Lebenszeit jedes Schmetterlings nicht ausreicht, um die gesamte Strecke alleine zu bewältigen. Dabei nutzen sowohl Vögel als auch Monarchfalter eine Kombination aus Sonne, Sternen und dem Erdmagnetfeld, um ihre Routen zu finden. So orientieren sich Zugvögel während ihrer Migration in drei Phasen: Zunächst bis zu 200 Kilometer vor dem Ziel, dann an Landmarken wie Flüssen und Waldrändern und schließlich durch das Erkennen von spezifischen Merkmale, einschließlich Gerüchen, am Schlafplatz.

Die Rolle des Magnetfelds

Der magnetische Sinn der Vögel spielt eine entscheidende Rolle in ihrer Navigation. Mouritsen und sein Team haben festgestellt, dass Vögel die magnetische Inklination nutzen, um ihre Brutplätze zu erkennen. Interessanterweise speichern die Vögel diese Inklination für den Rückflug. Experimente zeigen, dass sie die magnetischen Feldlinien wahrnehmen können, jedoch nicht die Polarität. Diese Erkenntnisse, wie sie im Journal Nature behandelt werden, könnten auf quantenmechanische Prozesse im Vogelauge hinweisen. Ein lichtempfindliches Molekül, das sich gemäß den Prinzipien der Quantenmechanik verhält, könnte den Mechanismus der magnetischen Navigation erklären.

In einer Studie an der Universität Bangor in Wales wurden Teichrohrsänger untersucht. Diese Forschung legt nahe, dass Vögel ausschließlich die magnetische Neigung und Schwankung der Erde für ihre Navigation verwenden. Dies steht im Gegensatz zu früheren Annahmen, die die Gesamtintensität des Erdmagnetfeldes als unerlässlich betrachteten. Hierbei wurden die Vögel einer „virtuellen Verschiebung“ unterzogen, um zu testen, wie sie auf künstlich eingestellte Magnetwerte reagieren. Die Ergebnisse zeigen die bemerkenswerte Fähigkeit von Vögeln, ihre Position und Richtung anhand spezifischer magnetischer Anhaltspunkte zu kalibrieren, wie Wild beim Wild berichtet.

Ein hoch entwickeltes internes System

Vögel haben somit ein äußerst komplexes internes Navigationssystem, das sich an Umweltveränderungen anpassen kann. Diese Fähigkeit, sich auf magnetische Schwankungen zu verlassen, bietet ein zuverlässiges Navigationssystem, unabhängig von Wetterbedingungen. Solche adaptierten Navigationsmechanismen könnten evolutionäre Vorteile für Vogelarten bieten, die große Distanzen zurücklegen. Diese faszinierenden Ergebnisse könnten nicht nur unser Verständnis von Tierverhalten erweitern, sondern auch Anwendungsmöglichkeiten in der Biomimikry und Navigationstechnologien finden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Studium der Vogelnavigation weiterhin ein vielversprechendes Forschungsfeld darstellt, das wichtige Erkenntnisse über die Wechselwirkungen zwischen Tieren und ihrer Umwelt liefert. Die Interaktion mit verschiedenen Navigationssystemen und deren Anpassungsfähigkeit könnte langfristig unser Wissen über evolutionäre Prozesse erweitern.

Referenz 1
www.weser-kurier.de
Referenz 2
www.nature.com
Referenz 3
wildbeimwild.com
Quellen gesamt
Web: 19Social: 63Foren: 78