
Der Massentourismus hat in den letzten Jahren zunehmend negative Auswirkungen auf viele beliebte Reiseziele weltweit. Dazu zählen nicht nur Schäden an der Umwelt, sondern auch soziale Spannungen zwischen Reisenden und Einheimischen. Fodor’s Travel veröffentlicht jährlich eine „No List“ mit Orten, die Touristen meiden sollten, um auf diese Problematik aufmerksam zu machen. Die Liste für 2025 enthält einige hochfrequentierte Ziele, darunter Bali, Barcelona und Mallorca.
In Bali zum Beispiel wird jährlich eine alarmierende Menge von 1,6 Millionen Tonnen Abfall produziert, wovon nur 48 Prozent verantwortungsvoll entsorgt werden. Das erdrückende Müllproblem sorgt für Unmut unter der Bevölkerung und drängt Bali erneut auf die „No List“.Merkur berichtet, dass der Unmut der Einheimischen in Barcelona ebenfalls wächst. Hier plant die Stadt bis 2028, alle Lizenzen für kurzfristige Vermietungen zu widerrufen, um den Druck auf den Wohnungsmarkt zu verringern. Auch auf Mallorca sind die Anwohner unzufrieden, da die gestiegenen Lebenshaltungskosten und der Mangel an Wohnraum Proteste auslösen.
Folgen des Massentourismus
Eine der Sorgen ist die steigende Unzufriedenheit der Einheimischen, die durch den unregulierten Tourismus zugenommen hat. In den Kanarischen Inseln fordern Bewohner mehr Wohnraum, während Venedig eine Eintrittsgebühr für Tagesbesucher eingeführt hat, um die Zahlen zu kontrollieren. Lissabon hat seit 2013 etwa 30 Prozent seiner Einwohner verloren, weil viele Wohnungen als Ferienunterkünfte genutzt werden.
Die dramatische Lage betrifft nicht nur europäische Ziele. Koh Samui in Thailand hat ebenfalls mit den negativen Auswirkungen des Tourismus zu kämpfen. Hier produzieren die Einwohner täglich bis zu 200 Tonnen Müll, was bereits seit Jahren ein unlösbares Problem darstellt. Wijarn Simachaya, Präsident des Thailand Environment Institute, warnt vor der Rückkehr des Massentourismus für 2025 mit einem Besucheranstieg von 10 bis 20 ProzentT-Online.
Schottlands North Coast 500
In Schottland ist die North Coast 500, eine 830 Kilometer lange Straße, die den Festlandnorden umrundet, ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen des Massentourismus. Die Autobahn, die in den Highlands liegt, ist während der Hochsaison überfüllt und führt zu Stress für lokale Anwohner. Pendler und Menschen mit medizinischen Notfällen sind oft von Blockaden betroffen. Der Highland Council plant aufgrund der Überlastung mit steigenden Unfallzahlen eine Touristensteuer von 5 %, um die Infrastruktur zu verbessernnachhaltigertourismus.at.
Der steigende Druck auf beliebte Reiseziele zeigt die Notwendigkeit einer Neuorientierung im Tourismus. Sanfter Tourismus, der die Umwelt respektiert und in Einklang mit der Natur steht, könnte eine Lösung bieten, um die Balance zwischen den Bedürfnissen der Reisenden und den Lebensbedingungen der Einheimischen wiederherzustellen.