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Historische Linde in Hüttlingen gefühlt – Totholzpyramide als Lebensraum!

In Hüttlingen wurde eine 200 Jahre alte Linde aus Sicherheitsgründen gefällt. Der Baum erhält ein neues Leben als Totholzpyramide, die Vögeln und Insekten Lebensraum bietet.

In Hüttlingen wurde eine etwa 200 Jahre alte Linde gefällt, die an der Ecke Lindenstraße und Buchwaldstraße stand. Die Entscheidung zur Fällung fiel aufgrund von Sicherheitsbedenken, da der Baum innerlich morsch war und Hohlräume aufwies. Bürgermeisterin Monika Rettenmeier bestätigte diese Notwendigkeit, und die Untere Naturschutzbehörde gab grünes Licht für die Maßnahme. Der Baum hatte einen beeindruckenden Durchmesser von 93 Zentimetern und einen Umfang von fast drei Metern. Dass der Baum dennoch nicht vollständig entfernt wird, ist ein positives Zeichen für die Umwelt.

Die alte Linde wird als Totholzpyramide verwendet, ein Konzept, das im Gemeinderat erarbeitet wurde. Diese Pyramide soll Lebensraum für Vögel, Fledermäuse und Insekten bieten und somit zur Biodiversität beitragen. Der Bauhof Hüttlingen wird die Pyramide in den kommenden Tagen errichten, während die genauen Größe und Form derzeit noch festgelegt werden. Es wurde jedoch darauf hingewiesen, dass das Beklettern der Pyramide verboten ist, da es sich um morsches Holz handelt.

Die Bedeutung von Totholz

Totholz spielt in den mitteleuropäischen Wäldern eine entscheidende Rolle, da es eine Vielzahl von Ökosystemdiensten erfüllt. Menschliche Aktivitäten haben die Wälder erheblich verändert, sodass die Waldflächen auf weniger als 30 % ihrer ursprünglichen Ausdehnung reduziert sind. Dies hat dazu geführt, dass natürliche Laubbaumarten nur noch in kleinen Schutzgebieten existieren. Laut NUL sind viele Wirbeltiere und Insekten mittlerweile stark gefährdet oder sogar ausgerottet.

Stehendes Totholz, wie es in der Hüttlinger Linde geplant ist, ist für viele Käferarten von entscheidender Bedeutung. Dreimal so viele gefährdete Käferarten sind an stehendes Totholz gebunden im Vergleich zu liegendem Totholz. Die Nutzung von Totholzpyramiden als Lebensräume zeigt positive Effekte, da viele Arten, die auf solche Strukturen angewiesen sind, nach einigen Jahren nachweisbar sind. Beispiele aus verschiedenen Regionen zeigen, dass alte Eichen und Linden in ähnlicher Weise umgesetzt wurden und wertvolle Lebensräume für gefährdete Käferarten schufen.

Praktische Umsetzung und Vorteile

Die Errichtung der Totholzpyramide folgt einer klaren Anleitung: Totholz wird verwendet, damit eine Mulde ausgehoben und Stämme um einen zentralen Stamm angeordnet werden können. Es besteht auch die Möglichkeit, diese Stämme mit Seilen zu stabilisieren. Solche Maßnahmen sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern fördern auch eine höhere Biodiversität, indem sie verschiedene Mikrohabitate schaffen.

Wie Waldwissen berichtet, erhöhen Hochstümpfe, die aus dem verbleibenden Totholz gebildet werden, die Biodiversität erheblich. Sie bieten Lebensräume für xylobionte Käfer und seien wichtig für Nahrungskreisläufe im Wald. Dennoch sollte die vollständige Räumung solcher Schlüsselstrukturen vermieden werden, um die natürliche Sukzession nicht zu stören.

Referenz 1
www.schwaebische-post.de
Referenz 2
www.nul-online.de
Referenz 3
www.waldwissen.net
Quellen gesamt
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