
In Hagenbach wurde ein Meilenstein für die erneuerbare Energie gesetzt: Der Stadtrat hat dem Plan für einen schwimmenden Solarpark auf dem Tagebausee „Obere Au“ zugestimmt. In der jüngsten Sitzung wurde mehrheitlich entschieden, das Projekt weiter voranzutreiben, das von der Hagenbacher Bau- und Mineralstoffe GmbH & Co. KG (HBM) und der WI Energy GmbH durchgeführt wird. Die geplante Anlagengröße beläuft sich auf etwa 15 Megawatt und soll auf einer Fläche von 8,1 Hektar des Sees errichtet werden. Die Entscheidung des Stadtrates fiel mit drei Gegenstimmen und einer Enthaltung.
Das Projekt wird nicht nur die Energiewende vorantreiben, sondern es sind auch umfassende Planungsmaßnahmen erforderlich. So muss ein Bebauungsplan für ein Sondergebiet aufgestellt und der Flächennutzungsplan geändert werden. Der Geltungsbereich des Bebauungsplans erstreckt sich über 21,95 Hektar und liegt östlich des Siedlungsgebiets von Hagenbach sowie des Werkgeländes der HBM. Bedeutendes Detail ist, dass der Kiesabbau in der Region vor der Überführung des Sees ins Bergrecht abgeschlossen wurde, was bedeutet, dass das Projekt nicht dem Bergrecht unterliegt.
Nutzung innovativer Technologien
Dieser schwimmende Solarpark zeigt, wie innovative Technologien wie Floatovoltaik, eingesetzt werden, um erneuerbare Energien zu fördern. Schwimmende Solarparks nutzen Wasserflächen wie Seen oder Stauseen zur Solarenergieproduktion. Sie haben das Potenzial, die Solarenergieerzeugung erheblich zu revolutionieren. Diese Technologie, die 2007 in Japan ihren Anfang nahm, hat sich seither rasant entwickelt. Aktuell wird in einigen Ländern, darunter China und Japan, bedeutende Energie mit dieser Methode erzeugt.
Die Schwimmenden Solarmodule, die bei diesem Projekt zum Einsatz kommen, bieten verschiedene Vorteile. So erhöhen sie ihre Effizienz durch die kühlende Wirkung des Wassers und verringern die Verdunstung, was die Wasserqualität verbessert. Zudem reduzieren sie Algenwachstum und Staubansammlungen, was wiederum die Leistung steigert. Statistiken zeigen, dass schwimmende Solaranlagen bis zu 10 % mehr Energie erzeugen können als traditionelle Systeme.
Ökologische Aspekte und Herausforderungen
Die Umsetzung des Projekts in Hagenbach steht jedoch auch vor Herausforderungen. Während die Vorteile zahlreich sind, müssen auch potenzielle Auswirkungen auf aquatische Ökosysteme mitbedacht werden. Dazu zählen mögliche negative Effekte auf die tierische und pflanzliche Wasserwelt sowie höhere Kosten für spezielle Ausrüstungen und Wartung. Jedes schwimmende Solarprojekt erfordert daher umfassende Umweltverträglichkeitsprüfungen und nachhaltige Baupraktiken, um sowohl die Natur als auch die Anwohner zu schützen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der geplante schwimmende Solarpark in Hagenbach nicht nur eine positive Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien darstellt, sondern auch als Modellprojekt für zukünftige umweltfreundliche Energiequellen dienen könnte. Die Verantwortung für die Kosten des Baurechts liegt bei der WI Energy, wobei zuvor vertragliche Vereinbarungen getroffen werden müssen. Mit einer geplanten Errichtung in 120 Metern Entfernung vom Ufer berücksichtigt das Projekt auch die Belange lokaler Angler.
In Bezug auf die zukünftige Anlagenentwicklung sind die nächsten Schritte klar definiert: Ein Bebauungsplan muss aufgestellt und die baurechtlichen Grundlagen geschaffen werden. Die Energiewende in Hagenbach nimmt damit Formen an, die über die reine Stromproduktion hinausgehen und zugleich die Umwelt schützen sollen.
Für weiterführende Informationen über die Vorteile und Herausforderungen schwimmender Solarparks lesen Sie SigmaEarth sowie SunPalSolar.