
US-Präsident Donald Trump zeigt ein wiederholtes Interesse an Grönland, einem geopolitisch und wirtschaftlich bedeutenden Territorium. Der Druck auf die Übernahme Grönlands nimmt zu, wobei Trump die strategische Wichtigkeit der Insel hervorhebt. Grönland ist von entscheidender Bedeutung, nicht nur wegen seiner Lage, sondern auch aufgrund seiner reiche Rohstoffvorkommen. Die Insel beherbergt 25 der 34 Rohstoffe, die von der EU als „kritisch“ eingestuft werden — darunter beispielweise seltene Erden wie Neodym und Praseodym sowie Lithium, Kobalt und Nickel. Eine 2023 veröffentlichte Studie hat ergeben, dass Grönland potenziell 31 mineralische Rohstoffe besitzt, inklusive 17 seltener Erden.
Doch der Zugriff auf diese Rohstoffe wird erschwert durch infrastrukturelle Grenzen, Umweltauflagen und politische Debatten. Besonders brisant ist der Widerstand der US-Behörden gegen einen Verkauf eines Bergbauprojekts an China, was den Konkurrenzkampf um die Rohstoffreserven unterstreicht. Critical Metals, ein Unternehmen, erwarb 2024 das Bergbauprojekt Tanbreez für fünf Millionen Dollar in bar sowie 211 Millionen in Aktien. In der geopolitischen Arena äußerte US-Vizepräsident JD Vance auch Besorgnis über Chinas und Russlands Interesse an den arktischen Schifffahrtsrouten und Ressourcen.
Grönlands Rohstoffreichtum und Umweltschutz
Die Rolle Grönlands im globalen Wettlauf um Rohstoffe wird durch seine geschätzten 13 % der weltweit unentdeckten Öl- und 30 % der Gasvorkommen verstärkt. Trotzdem sind die Grönländer skeptisch gegenüber einer Übernahme durch die USA, wie eine Umfrage zeigt, in der 85 % der Bevölkerung dagegen sind. Premierminister Mute B. Egede hat klar betont, dass die Insel nicht verkäuflich ist. Zudem hat Dänemark, das Grönland verwaltet, Vorwürfe über Vernachlässigung der Arktissicherheit zurückgewiesen.
Das Dilemma zwischen wirtschaftlichem Wachstum durch den Bergbau und dem Erhalt der Umwelt wird von Umweltschützern hervorgehoben, die vor den Konsequenzen des Rohstoffabbaus warnen. Gleichzeitig fordern US-Unternehmen eine Lockerung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ressourcenabbau über die Bedenken hinweg. Dieser Spannungszustand spiegelt den globalen Kampf um Ressourcen und Einfluss wider und wird sowohl von den USA als auch von China verstärkt beleuchtet.
Chinas Dominanz in der Rohstoffwirtschaft
China kontrolliert inzwischen den internationalen Markt für seltene Erden und Dauermagneten, die für die aktuelle Klimatechnologie sowie für militärische Anwendungen von zentraler Bedeutung sind. Laut dem Institut für Seltene Erden und Metalle importieren die USA 80 % ihrer Seltenen Erden aus China. Dies ist alarmierend, da die Nachfrage durch die Elektromobilität und andere Technologien kontinuierlich ansteigt. Hersteller wie Tesla und BMW haben bereits angefangen, den Einsatz von Dauermagneten aufgrund von Preisschwankungen und Umweltbedenken zu reduzieren.
Die Verarbeitung seltener Erden ist allerdings umweltschädlich und oft intransparente, was China vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Trotz Verbesserungen der Umweltauflagen seit 2016 bleibt die Nachfrage hoch und der Abbau bringt Umweltprobleme mit sich, darunter die Freisetzung radioaktiver Substanzen. Die USA und die EU haben bereits über 100 Millionen US-Dollar in eine unabhängige Rohstoffpolitik investiert, jedoch bleibt die Skepsis bestehen, ob diese Bemühungen in eine vollständige Unabhängigkeit von China führen können.
Die geopolitischen Spannungen verstärken sich im Zuge der Klimakrise und der vierten industriellen Revolution, wobei kritische Mineralien von zentraler Bedeutung für technologische Vorherrschaft und die Entkarbonisierung sind. Historisch gesehen ist der Zugang zu Ressourcen oft eng mit der geopolitischen Stabilität verknüpft. Die gegenwärtige Situation verdeutlicht die rivalisierenden Interessen um diese strategisch wichtigen Rohstoffe und die Notwendigkeit für alternative Ansätze in der internationalen Zusammenarbeit.