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Glanzstücke aus der Tiefe: Sonderausstellung zum Kupferschieferbergbau!

Am 10. April 2025 eröffnet eine Sonderausstellung an der TU Freiberg, die die Geologie und Montanhistorie des 800-jährigen Kupferschieferbergbaus im Mansfelder Land zeigt. Entdecken Sie seltene Mineralien und faszinierende Exponate, die die Geschichte dieser bedeutenden Region widerspiegeln.

Im Jahr 2025 wird der Kupferschieferbergbau im Mansfelder Land auf eine mehr als 800-jährige Geschichte zurückblicken. Anlässlich dieses Jubiläums präsentiert die Technische Universität Freiberg eine Sonderausstellung, die nicht nur geologische Einblicke bietet, sondern auch die Montanhistorie dieser bedeutenden Region beleuchtet. Laut TU Freiberg zeigt die Ausstellung eine Vielzahl von Kupferschieferproben, darunter bedeutende Stücke wie Erzlineale aus Bornit, Chalkopyrit und Chalkosin, die aus verschiedenen Schächten der Mansfelder und Sangerhäuser Mulde stammen.

Besondere Aufmerksamkeit erregen die seltenen Exemplare in der Sammlung. Dazu gehören Chalkopyritkristalle von bis zu 16 mm in Calcitdrusen, Bergkristalle im Dolomit sowie beeindruckende Silberbleche mit einer Größe von bis zu 20 cm. Lockenförmig ausgebildetes Silber rundet das beeindruckende Spektrum ab. Die Treppenhausvitrine der Ausstellung zeigt zusätzlich Fossilien aus dem Mansfelder Kupferschiefer, während die Vitrine „Kupfer – Mineral des Jahres 2025“ Kupferminerale weltweit präsentiert. Diese Ausstellungsstücke verdeutlichen die reichhaltige Mineralogie des Mansfelder Reviers.

Historische Wurzeln des Bergbaus

Der Kupferschieferbergbau hat nicht nur die Landschaft, sondern auch die Lebensumstände der dort lebenden Menschen geprägt. Der Beginn der Bergbautätigkeiten wird auf das Jahr 1199/1200 datiert, als die Bergknappen Nappian und Neucke das erste Kupferschiefererz auf dem Kupferberg bei Hettstedt entdeckten. Der Kupferschiefer, ein polymetallischer Mergel von 35-40 cm Mächtigkeit, enthält diverse Erzminerale und hat bis heute große Bedeutung. Wie Karstwanderweg.de berichtet, lag der Schwerpunkt des Bergbaus vor allem in der Region Mansfeld und Sangerhausen, während er auch in anderen Gebieten wie dem Kyffhäuser und dem Thüringer Wald stattfand.

Mit einem Gesamtmetallinhalt von etwa 5,3 Millionen Tonnen auf einer Fläche von rund 200 km² war der Kupferschiefer ein wertvolles Gut. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Bergbau weiter, wobei ab 1500 der Grundwasserspiegel erreicht wurde, was zur Notwendigkeit von Entwässerungsstollen führte. Der Roßstollen, 1511 in Betrieb genommen, und der Gonnaer Stollen, 1544, sind nur zwei Beispiele dieser Ingenieurskunst.

Technologische Entwicklungen und Herausforderungen

Das 18. Jahrhundert brachte Fortschritte mit sich, als neue Schächte geteuft wurden, um Erz aus größeren Tiefen zu gewinnen. Der Einsatz von Dampfmaschinen ab 1785 stellte einen Wendepunkt dar und verbesserte die Wasserhebung und Erzförderung erheblich. Zudem wurde der Schlüsselstollen, ein 31 km langer Entwässerungsstollen, von 1809 bis 1879 aufgefahren. Mit der Fusion von fünf Gewerkschaften zur „Mansfeld’schen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft“ im Jahr 1852 begann eine neue Ära im Bergbau.

Trotz der technischen Fortschritte gab es auch Rückschläge. In den 1880er Jahren führten Wassereinbrüche zu erheblichen Problemen im Bergbau, insbesondere unter der Stadt Eisleben. Wie im Themator dokumentiert, wurde die Bergbautätigkeit schließlich am 10. August 1990 eingestellt, nachdem über 10 Millionen Tonnen Erz und 290.300 Tonnen Kupfer zwischen 1200 und 1849 gefördert wurden. Diese Entwicklungen haben das Mansfelder Land nachhaltig geprägt, sowohl in ökonomischer Hinsicht als auch durch den Einfluss auf die Kultur und die Umwelt der Region.

Referenz 1
tu-freiberg.de
Referenz 2
www.karstwanderweg.de
Referenz 3
themator.museum-digital.de
Quellen gesamt
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