
In Schifferstadt haben 106 Paare im vergangenen Jahr den Bund fürs Leben geschlossen. Diesen besonderen Moment feierten die Brautpaare nicht nur mit einem Ja-Wort, sondern auch mit dem Pflanzen eines Baums im sogenannten Hochzeitswald. Dieses Brauchtum fördert nicht nur die Verbundenheit zur Natur, sondern trägt auch zur Aufforstung des Stadtwaldes bei, der durch gesundheitliche Probleme leidet. Laut Rheinpfalz erhielten die Paare Gutscheine für Setzlinge, die sie am 25. März 2023 im Rahmen einer Baumpflanzaktion einlösen konnten.
Der Treffpunkt für die Aktion war der Forstbetriebshof in der Portheide. Hier waren Brautpaare eingeladen, gemeinsam mit Förster Georg Spang ihren Baum zu pflanzen und einen bleibenden Beitrag zur Umwelt zu leisten. Das Besondere an dieser Aktion ist die Symbolik: Der Wunsch, dass die Liebe der Paare so stark wächst wie die Bäume, die sie pflanzen. Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne) beteiligte sich mit herzlichen Worten und übermittelt den Paaren die Hoffnung, dass ihre Liebe die Stürme des Lebens übersteht.
Baumpflanzung als Zeichen der Verbundenheit
Ehepaare wie Anja und Alex Schollbach schätzen die Initiative. Sie fanden es schön, einen Baum im Stadtwald zu pflanzen. Daniel und Tania Keppeler, die bald nach Schifferstadt ziehen, waren ebenfalls begeistert von der Idee. Das Setzen des Baums ist nicht nur ein persönliches Ereignis, sondern auch ein nachhaltiger Beitrag zur Natur. Förster Spang brachte dafür robuste Eichen und Baumhasel als Setzlinge mit, die besser mit Trockenheit umgehen können als die kranken Kiefern im Wald.
Mit festem Schuhwerk und einem Spaten ausgestattet, wurden die Paare angeleitet, ihre Bäume richtig zu pflanzen. Um sicherzustellen, dass die Bäumchen gut gesetzt sind, führte Spang die sogenannte „Försterprobe“ durch. Zudem erhielten die Paare Tipps, wie sie die Setzlinge während trockener Phasen unterstützen können, indem sie eigenes Wasser mitbringen. Der Hochzeitswald ist zudem durch einen Zaun geschützt, der die Bäumchen vor Rehen und Böcken bewahrt.
Traditionen rund um den Hochzeitsbrauch
Das Baumpflanzen als Hochzeitsbrauch erinnert an andere Traditionen wie das Reiswerfen, das oft zur Feier der Vermählung praktiziert wird. Während Reis ein Symbol für Glück und Wohlstand darstellt, ist das Werfen heutzutage fast überall verboten, da es zu einer erheblichen Lebensmittelverschwendung führt und die Reinigung Kosten verursachen kann. Alternativen wie das Werfen von Blumen oder das Pusten von Seifenblasen gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Auf diese Weise wird der besondere Tag der Ehepaare zu einem nachhaltigen Ereignis, das sowohl der Umwelt als auch der Feier der Liebe dient. Immer mehr Paare entdecken die Idee, ihre Hochzeit mit einer praktischen und sinnvollen Aktion, wie dem Pflanzen eines Baumes, zu verbinden. Weitere Informationen über Hochzeitsbräuche finden Sie in einem Artikel von Weddlyn.