
Ukrainische Kampfdrohnen gewinnen im aktuellen Konflikt mit Russland zunehmend an Bedeutung. Laut dem 412. Nemesis-Regiment der ukrainischen Drohnenstreitkräfte waren im März 2025 insgesamt 1.644 russische Artilleriesysteme Ziel ukrainischer Angriffe. Besonders beeindruckend ist die Anzahl von 282 Haubitzen und anderen Geschützen, die dieses Regiment angeblich zerstört oder beschädigt hat. Diese Zahlen spiegeln die hohe Treffergenauigkeit der Drohnen wider und prägen das Bild des modernisierten Kriegs, in dem Drohnen eine Schlüsselrolle spielen. Es ist jedoch anzumerken, dass die Angaben nicht unabhängig überprüft werden konnten, wodurch ein gewisses Maß an Skepsis bleibt, wie Merkur berichtet.
Seit Beginn des Konflikts vor mehr als drei Jahren hat die Ukraine den strategischen Wert von Kampfdrohnen erkannt. Dies führte zu einer steigenden Produktion sowohl im militärischen als auch im privaten Sektor. Um die Effizienz der Einsätze zu maximieren, wurden Drohnenverbände als eigene Waffengattung neben Infanterie, Artillerie und Panzern etabliert. In diesem Kontext wird klar, dass die Drohnen nicht nur im Angriff, sondern auch in der Verteidigung gegen gegnerische Drohnen von entscheidender Bedeutung sind.
Drohnen: Ein innovatives Element im Krieg
Die Ukraine zeigt auch bei der Verteidigung gegen Drohnen des Feindes beachtliche Erfolge. Berichten zufolge liegt die Abschussquote gegen iranische Shahed-Drohnen bei über 90%. Interessanterweise hat die Ukraine spezielle Soldaten ausgebildet, die FPV-Drohnen (First Person View) mit Schrotflinten abfangen. Diese Drohnen werden per Kameratechnik aus der Ich-Perspektive gesteuert und erhöhen die Flexibilität im Kampf. Auf der anderen Seite variiert Russland die Höhe und Geschwindigkeit seiner Angriffe, um den ukrainischen Verteidigungsmechanismen zu entkommen. Es werden sogar „Decoys“ eingesetzt, um die Verteidigung zu täuschen, wie ZDF erläutert.
Eine interessante Entwicklung ist der Einsatz akustischer Detektionssysteme durch die Ukraine, um angreifende Drohnen früher zu erkennen. Dennoch gibt es technische Herausforderungen, etwa die Schwierigkeit, mehrere Drohnen gleichzeitig zu steuern, was das Potenzial der Drohnentechnologie einschränkt. Gleichzeitig experimentiert Russland mit moderner Technologie, darunter Starlink-Antennen, um die Steuerung seiner Kamikaze-Drohnen zu optimieren.
Elektronische Kriegsführung und Herausforderungen
Ein bedeutender Aspekt des Konflikts ist die Rolle der elektronischen Kriegsführung, in der Russland derzeit deutlich überlegen ist. Die NATO hat bereits eingeräumt, dass dies ein kritischer Punkt im Stellungskrieg ist, wobei moskautypische moderne Technologien seit Jahrzehnten entwickelt werden. Der Westen hat nur begrenzte Unterstützung für die Ukraine in diesem Bereich geleistet, was die Situation weiter kompliziert. Laut SRF stammen ukrainische Systeme zur elektronischen Kriegsführung größtenteils aus der Sowjetzeit und sind damit veraltet.
Obwohl das neue Pokrova-System der Ukraine eine gewisse Verteidigung gegen einfachere iranische Drohnen bieten kann, reicht es nicht aus, um den modernisierten russischen Drohnen entgegenzuwirken. Zudem befürchtet der Westen, dass die Weitergabe moderner Technologie an die Ukraine sensible Informationen an Russland und möglicherweise sogar an China gelangen könnte. Diese Unsicherheit schränkt die Möglichkeiten der Ukraine in der elektronischen Kriegsführung erheblich ein.
Zusammenfassend zeigt sich, dass Drohnentechnologie sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung eine zentrale Rolle im Ukraine-Konflikt spielt, während gleichzeitig die Herausforderungen durch die elektronische Kriegsführung deutlich werden.