
In Backnang, wo sich die Welt der Satellitenkommunikation zusammenfindet, hat Ralph Schmid kürzlich die Führung von Tesat-Spacecom GmbH & Co. KG übernommen. Seit Januar 2025 ist er Interims-CEO des Unternehmens, während der vorherige CEO Thomas Reinartz zur Eurofighter Jagdflugzeuge GmbH innerhalb des Airbus-Konzerns wechselte. Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren stark verändert und angepasst, insbesondere nachdem es in den Jahren 2017 und 2018 Umsatzeinbrüche im Markt für geostationäre Satelliten verzeichnen musste. Durch innovative Produkte und neue Märkte konnte Tesat jedoch seinen Umsatz steigern, wobei 60 Prozent der Einnahmen aus den USA stammen. Laut ZVW bleibt das Unternehmen deshalb bei der Produktion und den Investitionen in Backnang.
In diesem Kontext ist es wichtig, die kürzlich eröffnete industrielle Produktionsstätte für Laserterminals und Satellitenkommunikationsgeräte zu erwähnen. Diese wurde am 21. August 2024 durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann eingeweiht. Die neuen Produktionsmöglichkeiten erlauben es Tesat, bis zu 100 Einheiten pro Monat zu produzieren – ein bemerkenswerter Anstieg im Vergleich zu einer Einheit pro Jahr vor einigen Jahren. Dieser Schritt ist darauf ausgelegt, die Marktführerschaft in einem wachsenden Markt für Satellitenkommunikation auszubauen. Tesat hat auch einen bedeutenden Auftrag von MDA Space erhalten, der fast 800 Laserterminals für die „Telesat Lightspeed“-Konstellation umfasst.
Technologische Fortschritte und Herausforderungen
Die zunehmende Kommerzialisierung des Weltraums hat die Bedeutung von Technologien wie der Laserkommunikation hervorgehoben. Diese Technologie bietet nicht nur hohe Datenraten und Sicherheit gegen Abhörung, sondern ermöglicht auch die Quanten-Schlüsselverteilung. Tesat beschäftigt nahezu 10 Prozent der Mitarbeiter in der deutschen Raumfahrtindustrie und trägt zu 10 Prozent des Umsatzes in diesem Sektor bei. Diese Position ist in Anbetracht der strategischen Relevanz der Satellitenkommunikation für die deutsche Raumfahrtindustrie entscheidend, wie Experten des DLR betonen.
Während das Unternehmen stark expandiert, steht die Luft- und Raumfahrtindustrie insgesamt vor bedeutenden Veränderungen. Die Branche wird von technologischen Fortschritten und einem zunehmend integrativen Ansatz für Künstliche Intelligenz (KI) geprägt. Im Jahr 2024 werden KI-Algorithmen beispielsweise verstärkt im Luftverkehrsmanagement eingesetzt, um Treibstoffeffizienz und Sicherheitsmaßnahmen zu optimieren. PTC hebt die wachsende Nachfrage nach emissionsreduzierten Technologien hervor, da die Industrie unter Druck steht, ihre Umweltauswirkungen nachhaltig zu reduzieren.
Investitionen und die Zukunft der Raumfahrtindustrie
In diesem Jahr wird besonderer Wert auf Cybersecurity-Pläne gelegt, da das Risiko von Cyberangriffen in der digital vernetzten Luft- und Raumfahrtbranche steigt. Zudem zeigt die Entwicklung von Hyperschall- und Überschalltechnologien das Innovationsstreben der Branche, insbesondere bei militärischen Anwendungen. Unternehmen investieren in die Entwicklung von Hyperschallraketen und -fahrzeugen, was die militärischen Fähigkeiten zu revolutionieren verspricht.
Die Investition in Tesat’s neue Produktionsanlagen und die damit verbundenen technologischen Fortschritte könnten eine entscheidende Rolle dabei spielen, Deutschlands Position im globalen Raumfahrtmarkt zu stärken und sich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.