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Südafrikas Sportminister fordert Boykott gegen Afghanistan im Cricket

Südafrikas Sportminister unterstützt einen Boykott gegen Afghanistan bei der ICC Champions Trophy, um auf die Menschenrechtsverletzungen der Taliban und die Einschränkung der Frauenrechte aufmerksam zu machen.

Inmitten wachsender internationaler Besorgnis über die Menschenrechtslage in Afghanistan unterstützt der südafrikanische Sportminister Gayton McKenzie die Forderungen nach einem Boykott von Afghanistan bei der bevorstehenden ICC Champions Trophy in Pakistan. McKenzie fordert Cricket South Africa (CSA) nachdrücklich auf, das geplante Spiel gegen Afghanistan am 21. Februar zu vermeiden. Dies geschieht vor dem Hintergrund des strengen Vorgehens der Taliban gegen Frauenrechte, das seit der Machtübernahme im August 2021 zunehmend kritisiert wird. Der Minister betont die soziale Verantwortung, die der Sport in Bezug auf die Menschenrechte trägt. „Cricket sendet eine wichtige Botschaft über die Rechte von Frauen im Sport“, so McKenzie, der die historische Ungerechtigkeit während der Apartheid als Argument für eine gerechte Behandlung im Sport anführt.

Die Druckmittel zur Unterstützung dieser Boykottaufrufe wachsen. Über 160 Politiker im Vereinigten Königreich haben bereits eine Petition unterzeichnet, in der sie die England and Wales Cricket Board (ECB) auffordern, ebenfalls gegen Afghanistan zu boykottieren. Großbritannien und Südafrika befinden sich in derselben Gruppe wie Afghanistan beim ODI-Wettbewerb. Diese Strömung erfährt Rückenwind von verschiedenen Seiten, da auch Cricket Australia, die am 28. Februar gegen Afghanistan spielt, zum Ausdruck gebracht hat, dass sie sich mit den Sorgen um die Menschenrechte auseinander setzen muss. In diesem Zusammenhang wurde eine geplante T20-Serie im März gegen Afghanistan aufgrund ähnlicher Bedenken ausgesetzt.

Druck auf Internationale Sportverbände

Richard Gould, der Geschäftsführer der ECB, hat einen einheitlichen Ansatz aller Mitgliedsnationen gefordert, um die internationale Teilnahme Afghanistans am Cricket zu überprüfen. Der internationale Druck erhöht sich, da der sportliche Umgang mit Afghanistan als Indikator für den weltweiten Umgang mit menschenrechtlichen Fragen gewertet wird. Seit der Machtübernahme der Taliban sind Afghanistans Frauen und Mädchen vom Sport ausgeschlossen, was zu massiven internationalen Protesten geführt hat.

Zur Veranschaulichung dieser Problematik tragen die Berichte über die Afghanische Frauenfußballnationalmannschaft bei, die nach Portugal geflüchtet ist und dort nun trainiert. Diese Spielerinnen mussten im September 2021 mit ihren Familien fliehen, um der repressiven Lage in Afghanistan zu entkommen. Ihre Situation ist emblematisch für die Herausforderungen, denen Frauen im Sport in Afghanistan gegenüberstehen, da die Taliban Frauen aus der Öffentlichkeit und dem Sport weitgehend ausschließen.

Internationale Reaktionen und Forderungen

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat die Taliban pressiert, den Zugang zu Sport für Frauen und Mädchen zu gewähren, andernfalls droht die Suspendierung. Ehemalige Sportlerinnen wie Friba Rezayee, die 2004 als erste Afghanin an Olympischen Spielen teilnahm, kritisieren die Nachsicht des IOC mit der Taliban-Regierung und fordern einen sofortigen Ausschluss. Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern im Sportraum ist frappant: während Männer weiterhin aktiv sporteln dürfen, sind Frauen nicht einmal in der Lage, ein Fitnessstudio zu besuchen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Boykott von Afghanistan im internationalen Cricket nicht nur eine Frage des Sports ist, sondern auch symbolisch für den Widerstand gegen die Menschenrechtsverletzungen der Taliban steht. Der Aufruf zur Solidarität unter den Nationen könnte weitreichende Implikationen für den weltweiten Umgang mit der Verbreitung der Menschenrechte im Sport haben. In Zeiten, in denen der Sport zunehmend als Plattform für soziale Gerechtigkeit genutzt wird, stellt sich die Frage, ob und wie die internationale Gemeinschaft ihre Verantwortung wahrnimmt.

Referenz 1
www.aljazeera.com
Referenz 2
www.devdiscourse.com
Referenz 3
www.deutschlandfunk.de
Quellen gesamt
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