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Hass im Netz: Deutsche Olympioniken Opfer rassistischer Beleidigungen!

Deutsche Athleten wurden während der Olympischen Spiele 2024 in Paris im Internet heftig beleidigt. Rassistische Kommentare erforderten Maßnahmen zur Bekämpfung von Hate Speech und rechtlichen Schutz.

Während der Olympischen Spiele 2024 in Paris wurden deutsche Athleten im Internet mit zahlreichen Beleidigungen überzogen. Zwischen dem 26. Juli und dem 11. August 2024 registrierte die Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität (ZIT) etwa 150 Fälle, darunter eine einstellige Zahl, die als volksverhetzend eingestuft wurden. Die Situation hat die Aufmerksamkeit sowohl der Medien als auch der Rechtsprechung auf sich gezogen, da der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) einen Dienstleister mit der Überprüfung von Kommentaren in sozialen Netzwerken betraut hat, um dem Hass im Netz entgegenzuwirken. Über 299 potenziell strafrechtlich relevante Kommentare wurden identifiziert, wobei etwa die Hälfte als rassistisch motivierte Beleidigungen eingestuft wurde. Ein höherer Anteil dieser „ungewollten Kommentare“ wurde auf der Plattform X (ehemals Twitter) gepostet.

Benjamin Krause, Leitender Oberstaatsanwalt, hat die Notwendigkeit einer Gesetzesänderung hervorgehoben, um es zu erleichtern, schwere Beleidigungen ohne die Voraussetzung eines Strafantrags der Betroffenen zu verfolgen. Diese Forderung erweist sich als zentral, da viele Athleten in der Praxis oft keinen Strafantrag stellen, was eine effektive Verfolgung der Täter behindert.

Rassismus und Hate Speech im Sport

Rassistische Äußerungen sind ein immer wiederkehrendes Problem im Sport. So erlebte Owen Ansah, der schnellste deutsche Sprinter, nach seinem Rekordlauf über 100 Meter in unter zehn Sekunden im Juni 2023 rassistische Kommentare, die ihm das Deutsch-sein absprachen. Trotz der negativen Reaktionen erklärte Ansah, dass er sich auf die positiven Aspekte konzentrieren und die Hasskommentare ignorieren wolle. Ehemaliger Sprinter Aleixo-Platini Menga kritisierte die gesellschaftlichen Verhältnisse und betonte, dass gerade junge Athleten vor Hate Speech besser geschützt werden sollten.

Die rechtliche Verfolgung von solcher Hate Speech gestaltet sich jedoch als herausfordernd. Die ZIT arbeitet in Zusammenarbeit mit dem DOSB, um rassistische Äußerungen während der Olympischen Spiele rechtlich zu verfolgen. Ein Vorschlag steht im Raum, die Staatsanwaltschaft mit der Verfolgung von Beleidigungen gegen Athleten zu beauftragen, jedoch gibt es derzeit noch keine konkreten Umsetzungsmaßnahmen.

Auch andere Sportler wie Basketballer Akeem Vargas und Fußballerin Saskia Matheis mussten rassistische Beleidigungen und herabwürdigende Kommentare über ihr Können im Sport erdulden. Vargas sprach über die Beleidigungen, die ihm im Internet entgegenschlugen, während Matheis negative Äußerungen über den Frauenfußball thematisierte. Diese angreifbaren Umstände, die durch die Nutzung sozialer Medien begünstigt werden, verdeutlichen die Notwendigkeit eines Filtersystems. Der DOSB hat dies erkannt und plante, ein solches System auch für die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles zu nutzen.

Die Rolle der Medien und das gesellschaftliche Bewusstsein

Sportpsychologe René Paasch betont die Wichtigkeit, den Umgang mit sozialen Medien zu trainieren und Selbstzweifel zu vermeiden. Er empfiehlt, den Tätern keine Aufmerksamkeit zu schenken, um ihr Verhalten nicht zu unterstützen. Akeem Vargas äußerte sich skeptisch gegenüber rechtlichen Schritten, sieht jedoch die Notwendigkeit, das Thema sichtbar zu machen, um Lösungen zu finden.

In einer Gesellschaft, in der Hate Speech zunehmend normalisiert zu werden scheint, ist es entscheidend, dass betroffene Athleten nicht alleine gelassen werden. Es liegt an Verbänden wie dem DOSB, die Athleten zu unterstützen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um ein sicheres Umfeld für Sportler zu schaffen. Der Blick auf zukünftige Olympische Spiele könnte sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung darstellen, um einen fruchtbaren Diskurs über Rassismus und Hass im Sport zu führen.

Die Herausforderungen, mit denen die Athleten konfrontiert sind, machen deutlich, dass es einer umfangreichen gesellschaftlichen Anstrengung bedarf, um Hasskommentare effektiv zu bekämpfen und ein respektvolles Miteinander zu fördern.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
www.dw.com
Referenz 3
www.deutschlandfunk.de
Quellen gesamt
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