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Zyperns Weg in den Schengen-Raum: Chancen und Herausforderungen!

Zypern plant 2025 den Beitritt zum Schengen-Raum. Präsident Christodoulides beschreibt Herausforderungen und Chancen für Tourismus und Investitionen. Grenzkontrollen könnten abgebaut werden, doch technische Details und die Teilung der Insel stellen Hürden dar.

Am 12. Januar 2025 gab der Präsident Zyperns, Nikos Christodoulides, auf einer Konferenz in Nikosia bekannt, dass die Republik Zypern noch in diesem Jahr dem Schengen-Raum beitreten möchte. Laut Dewezet sind alle politischen Voraussetzungen für den Beitritt bereits erfüllt, es fehlen lediglich technische Details. Dieser Schritt könnte signifikante Vorteile für den zyprischen Tourismus und der Investitionslandschaft mit sich bringen.

Der Schengen-Raum, der derzeit 29 Länder umfasst, darunter auch Nicht-EU-Staaten wie die Schweiz und Norwegen, ermöglicht freies Reisen ohne Grenzkontrollen zwischen den Mitgliedsstaaten. Aktuell sind Malta, Irland und Zypern die einzigen EU-Staaten, die noch nicht Teil dieses Systems sind. Ein Beitritt Zyperns würde die praktischen Bedingungen des Reisens innerhalb Europas wesentlich verändern, da Grenzkontrollen im Reiseverkehr mit anderen Schengen-Staaten abgeschafft würden.

Herausforderungen des Beitritts

Die Einführung von Grenzkontrollen an der Demarkationslinie zwischen dem kontrollierten Süden und dem von der Türkei besetzten Norden ist jedoch eine komplexe Herausforderung. Die Demarkationslinie, die die Insel seit über 50 Jahren teilt, wird von einer UNO-Friedenstruppe überwacht. Während die Republik Zypern den besetzten Norden völkerrechtlich nicht als Staat anerkennt und dort keine Grenzkontrollen durchführt, würde ein Beitritt zum Schengen-Raum diese Linie zu einer EU-Außengrenze machen.

Die zyprische Regierung unter Präsident Christodoulides zeigt sich jedoch bereit, die Herausforderungen des Schengen-Beitritts anzunehmen, um von den Vorteilen zu profitieren. Im Kontext der Sicherheitslage in Europa, die sich durch Migrationsmanagement und Außengrenzen hervorhebt, ist dies eine strategische Entscheidung. Europarl hebt die Bedeutung der Verbesserung des Grenzmanagements hervor, insbesondere in Anbetracht der steigenden Zahl illegaler Grenzübertritte, die 2015 auf über 1,8 Millionen geschätzt wurde, aber bis 2021 auf etwa 200.000 sank.

Der Kontext des Schengen-Raums

Der Schengen-Raum, der 1995 entstand, hat sich zu einem zentralen Pfeiler der europäischen Integrationspolitik entwickelt. Das Abkommen hat nicht nur den freien Personenverkehr innerhalb des Raums ermöglicht, sondern auch einheitliche Regeln für Außengrenzkontrollen festgelegt. In den letzten Jahren waren die Mitgliedsstaaten jedoch mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Im Jahr 2015 führten einige Staaten erneut Personenkontrollen an Binnengrenzen ein, als Reaktion auf die Flüchtlingskrise und zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus bpb.

Die europäische Strategie zur Sicherung der Außengrenzen wurde durch die Gründung neuer Agenturen wie Frontex und die Einführung des Schengener Informationssystems in den letzten Jahren zunehmend verstärkt. Die geplanten Maßnahmen, darunter die Überprüfung von Reisenden ohne Visum durch das Europäische Reiseinformations- und -genehmigungssystem (ETIAS), werden voraussichtlich bis Mitte 2025 einsatzbereit sein und eine zusätzliche Sicherheitsebene bieten.

Vor diesem Hintergrund bleibt abzuwarten, wie Zyperns Beitritt zum Schengen-Raum realisiert werden kann und welche Auswirkungen dies auf die politische und soziale Landschaft der Region haben wird. Die Bereitschaft und Entschlossenheit der zyprischen Regierung, diese Herausforderungen anzugehen, könnte entscheidend für den Erfolg dieses Vorhabens sein.

Referenz 1
www.dewezet.de
Referenz 2
www.europarl.europa.eu
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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