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Sex nach Herzoperation: So entwarnen Ärzte für Betroffene!

Kardiologe Markus Wrenger erklärt im Podcast der Deutschen Herzstiftung, wann Herzpatienten nach einem Eingriff wieder sexuelle Aktivitäten aufnehmen können und gibt wichtige Sicherheitstipps.

In der Diskussion um sexuelle Aktivitäten nach Herzoperationen gibt es zahlreiche Fragen und Unsicherheiten bei Patienten. Laut bnn.de gibt der Kardiologe Markus Wrenger im Podcast der Deutschen Herzstiftung Entwarnung für Herzpatienten. Demnach wird die körperliche Belastung beim Sex oft überschätzt. Statistisch ist das Risiko für schwerwiegende Herzstörungen während des Geschlechtsverkehrs als gering einzustufen.

Wrenger erläutert, dass Patienten häufig keinen Puls über 130 Schlägen pro Minute oder einen Blutdruck von 170 mmHg während des Sex erreichen. Als Orientierung gilt, dass jene Patienten, die mindestens zwei Stockwerke Treppen steigen oder zügig spazieren gehen können, in der Regel fit genug für sexuelle Aktivitäten sind.

Empfohlene Wartezeiten nach Eingriffen

Nach einer Bypassoperation sollten Patienten etwa sechs bis acht Wochen warten, bis das Brustbein verheilt ist, bevor sie wieder Sex haben. Bei weniger invasiven Eingriffen, wie zum Beispiel bei einer Schrittmacher- oder Defibrillator-Implantation, empfiehlt es sich, den Arm auf der operierten Seite für etwa sechs Wochen zu schonen. Nach einer Herzkatheteruntersuchung sollte für etwa zwei Tage auf größere Anstrengungen und sexuelle Aktivitäten verzichtet werden.

Laut vital-region.de haben mindestens 50% der Herzpatienten Schwierigkeiten mit ihrer Sexualität, oft verursacht von Unsicherheit und Scham. Dies führt dazu, dass viele Patienten nicht offen mit ihren Ärzten über ihre Ängste sprechen, was ihre Partnerschaften belasten kann.

Die Rolle der kardiologischen Rehabilitation

Wrenger betont die Bedeutung der kardiologischen Rehabilitation, die nicht nur der körperlichen, sondern auch der emotionalen und sozialen Genesung dient. Während dieser Zeit sollten Patienten die Möglichkeit nutzen, Themen rund um Sexualität direkt mit ihrem Arzt anzusprechen. Eine umfassende Information bietet auch der kostenfreie Ratgeber „Kardiologische Rehabilitation“ der Herzstiftung. Dieser deckt wichtige Fragen zu Alltagsthemen wie Autofahren, Reisen und Sexualität ab und ist unter herzstiftung.de erhältlich.

Ein wichtiger medizinischer Hinweis betrifft die Einnahme von PDE-5-Hemmern zur Behandlung von Erektionsstörungen, da diese den Blutdruck senken können. Patienten sollten sich daher stets ärztlich beraten lassen, insbesondere wenn sie auch Nitrate einnehmen müssen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Herzpatienten auch nach einem Eingriff an ihrem Herzen nicht auf ein erfülltes Sexualleben verzichten müssen. Wichtig ist, dass sie sich an ihren Kardiologen wenden und individuelle Empfehlungen einholen, um Risiken zu vermeiden und wieder Vertrauen in die eigene Sexualität zu fassen.

Referenz 1
bnn.de
Referenz 2
vital-region.de
Referenz 3
herzstiftung.de
Quellen gesamt
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