
Das Busunternehmen „Stöcklein Reisen“ mit Sitz in Hausen (Kreis Forchheim) hat zum Jahreswechsel 2024/2025 seinen Betrieb eingestellt. Diese Entscheidung ist das Ergebnis der massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Reisebus-Branche. Die Kunden des Unternehmens zeigen sich in sozialen Netzwerken betroffen und äußern Bedauern über die Schließung. In einem öffentlichen Statement bedankt sich „Stöcklein Reisen“ für die langjährige Treue seiner Kunden.
Die Corona-Krise hat die Branche über die letzten Jahre stark getroffen. Ab dem 17. März 2020 wurden Fahrverbote und Einschränkungen verhängt, die bis 2021 anhielten. Laut dem Statistischen Bundesamt lag die Zahl der Reisenden mit Reisebussen 2022 mehr als 50% unter dem Niveau von 2019. Beispielsweise gingen die Passagierzahlen 2021 auf nur 18 Millionen zurück, was einen Rückgang von 59 Millionen Fahrgästen im Vergleich zu 2019 darstellt. Zudem sank die Zahl der Reisebusunternehmen, die Busreisen abseits der Fernbuslinien durchführten, laut Statistik um 8% auf 2720 im Jahr 2022.
Letzte Reisen und Kontaktmöglichkeiten
Der letzte Reisekatalog des Unternehmens wurde im September 2024 verschickt. Kunden haben bis Ende Januar 2025 die Möglichkeit, „Stöcklein Reisen“ per E-Mail oder Post zu kontaktieren. Anfragen zur genauen Ursache der Betriebseinstellung blieben bislang unbeantwortet. Diese Unsicherheit spiegelt die Schwierigkeiten wider, mit denen viele Unternehmen in der Reiselandschaft konfrontiert sind.
Besonders beliebt war die wöchentliche Reise nach Ischia, die Eingang in die Herzen vieler Reisender fand. Dennoch wird das Angebot, das über externe Portale verfügbar war, bald gelöscht. Diese Maßnahme stellt einen weiteren Schritt in der Abwicklung dar und zeigt, wie weitreichend die Folgen der Pandemie im Tourismussektor sind.
Auswirkungen auf die Branche
Die Auswirkungen auf die Reisebusbranche sind alarmierend. Abgesehen von der pandemiebedingten Rückgang der Passagierzahlen, sieht sich die Branche auch mit Herausforderungen wie steigenden Energiepreisen und der Beendigung des 9-Euro-Tickets konfrontiert. In einem Jahr, in dem die Fahrleistung der Reisebusse auf nur 140 Millionen Kilometer fiel, was einem Viertel der Zahlen von 2019 entspricht, ist die Unsicherheit über die Zukunft der Branche greifbar.
Der Verlust eines Unternehmens wie „Stöcklein Reisen“ verdeutlicht die kontinuierlichen und gravierenden Auswirkungen, die die Corona-Pandemie auf die Reisebusbranche hat. Branchenvertreter fordern weiterhin Maßnahmen, um die Situation zu stabilisieren und die Branche vor weiterer Beeinträchtigung zu schützen. Die Schließung ist ein weiterer alarmierender Hinweis auf die Herausforderungen, mit denen der Tourismussektor konfrontiert ist.
Für weitere Informationen über die Schließung von „Stöcklein Reisen“ und die Entwicklungen in der Branche lesen Sie die Berichte von inFranken, Nordbayern und Busnetz.