
Reisende, die Medikamente mit auf eine Flugreise nehmen, sollten einige wichtige Aspekte beachten, um gesundheitliche Risiken zu minimieren. Wie dewezet.de berichtet, wirkt sich die Flugumgebung auf die Wirkung verschiedener Medikamente aus, vor allem im Hinblick auf Nebenwirkungen. Es wird empfohlen, die Einnahme von Tabletten gegen Flugangst vor dem Flug zu vermeiden.
Im Flugzeug ist der Sauerstoffgehalt geringer, was insbesondere bei bestimmten Medikamenten zu Atemnot führen kann. Opioide, die die Atmung verlangsamen, können außerdem Schwindel, Übelkeit und Verwirrtheit hervorrufen. Alternativ sind nicht-opioide Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol für Reisende die bessere Wahl.
Medikamente im Handgepäck
Die Notwendigkeit, Medikamente mitzunehmen, ist für viele Reisende unumgänglich. ADAC weist darauf hin, dass Angehörige der Gesundheitsberufe wie Ärzte und Apotheker Verschreibungen und Gebrauchsanweisungen von Medikamenten, insbesondere für Beruhigungsmittel und Psychopharmaka, auf Reisen mitführen sollten. Dies ist besonders wichtig für die Einreise in Länder mit strengen Vorschriften, wie Singapur, wo eine umfangreiche Einfuhrverbotsliste existiert.
Um mögliche Probleme bei Zollkontrollen zu vermeiden, empfiehlt der ADAC zusätzlich ein „Medikamentenmitnahme“-Formular. Darin sollten alle mitgeführten Medikamente aufgelistet sowie von einem Arzt beglaubigt werden. Reisende sollten darauf achten, mindestens die 1,5-fache Menge der benötigten Medikamente im Handgepäck dabei zu haben, insbesondere für längere Reisen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen
Ein besonderes Augenmerk verdienen Medikamente, die den Säure-Basen-Haushalt stören oder entwässernde Medikamente wie Diuretika. Trockene Luft im Flugzeug verstärkt deren Wirkung, was zu Dehydrierung und Schwäche führen kann. Auch kann Kaliummangel die Herztätigkeit negativ beeinflussen. Manche Medikamente erhöhen zudem das Risiko von Thrombosen, insbesondere bei längerem Sitzen während eines Fluges.
Antihistaminika und Muskelrelaxantien sind für ihre Fähigkeit bekannt, die Reaktionszeit zu verlangsamen, was in Kombination mit einer langanhaltenden Reise problematisch sein kann. Reisende sollten unbedingt mit ihrem Arzt über jegliche Risiken und mögliche Alternativen sprechen.
Für spezielle Medikamente, insbesondere Betäubungsmittel, ist ein spezielles Formular des BfArM erforderlich, welches die Unterschrift eines Amtsarztes benötigt. Reisende mit einer Opioid-Abhängigkeit sollten im Vorfeld die relevanten Bestimmungen des Reiselandes prüfen.
Die korrekte und sichere Mitnahme von Medikamenten erfordert sorgfältige Planung. Neben den medizinischen Aspekten sollte auch darauf geachtet werden, dass alle Medikamente in ihren Originalverpackungen transportiert werden und rezeptpflichtige Flüssigkeiten sicher in Behältern unter 100 ml aufbewahrt werden. Diese sollten in einem durchsichtigen Plastikbeutel verstaut sein und bei der Sicherheitskontrolle sichtbar gemacht werden.