KirchenReisen

Koptische Tradition hautnah: Studienreise ins alte Ägypten!

Eine Studienreise der Theologischen Fakultät der UNI KU Ingolstadt bringt 39 Studierende nach Ägypten, um die koptische Tradition und bedeutende biblische Orte zu erkunden. Höhepunkte sind der nächtliche Aufstieg zum Moseberg und eine Privataudienz beim koptisch-orthodoxen Papst Tawadros II.

Am 10. April 2025 führte Professor Kremer eine 39-köpfige Studienreise durch Ägypten, die sich intensiv mit der koptischen Tradition und deren Bedeutung in der Geschichte des Christentums auseinandersetzte. Die Gruppe setzte sich aus Studierenden des Collegium Orientale zusammen und besuchte dabei bedeutende biblisch-historische Orte sowie die dort lebenden Christen. Ein zentraler Bestandteil der Reise war der Besuch des koptisch-orthodoxen Antoniusklosters, von wo aus die Teilnehmenden zur Einsiedlerhöhle des Heiligen Antonius und zum Pauluskloster mit dem Grab des Heiligen Paulus von Theben weiterreisten, wie ku.de berichtet.

Die Reisenden übernachteten im Gästehaus des griechisch-orthodoxen Katharinenklosters im Sinai. Ein Höhepunkt der Reise war der nächtliche Aufstieg auf den Moseberg, während dessen die Gruppe den Sonnenaufgang erlebte und eine Andacht hielt. Father Justin, ein Mönch des Katharinenklosters, führte die Teilnehmenden durch eine der ältesten aktiven Bibliotheken der Welt. Im Verlauf der Reise besuchte die Gruppe auch Anafora, bekannt als „koptisches Taizé“, mit seinen modern gestalteten Kirchen.

Besuche in historischen Stätten

Während ihres Aufenthalts im Wadi Natrun erkundete die Gruppe verschiedene koptisch-orthodoxe Klosteranlagen und erlebte die authentische Gastfreundschaft der Mönche. Ein weiterer Höhepunkt war eine Privataudienz beim koptisch-orthodoxen Papst Tawadros II. im Kloster Amba Bischoi. Die Reisen führten auch nach Alexandria, wo die Gruppe die Katakomben von Kom El Shoqafa, das Griechisch-Römische Museum und die moderne Bibliothek von Alexandria besuchte.

In Kairo standen die Pyramiden von Gizeh, das Ägyptische Nationalmuseum und das neue Great Egyptian Museum auf dem Programm. Bei den Besuchen katholischer Einrichtungen wurden zudem Gespräche über die aktuelle Situation der Christen in Ägypten geführt. Weitere Besichtigungen umfassten die Mohammed-Ali-Moschee und die Al-Azhar-Moschee im islamischen Kairo.

Koptische Tradition und moderne Herausforderungen

Die koptische Kirche in Ägypten, die von 5 bis 11 Millionen Gläubigen geprägt ist, spiegelt eine jahrtausendealte Tradition wider. Gegründet von dem Evangelisten Markus, ist sie tief verwurzelt im alexandrinisch-ägyptischen Christentum der Spätantike. Die Koptisch-Orthodoxe Kirche versteht sich als Märtyrerkirche und beginnt ihre Zeitrechnung mit dem Herrschaftsantritt Diokletians. Diese reichen Traditionen wurden während der Studienreise eindrucksvoll vermittelt. Laut de.wikipedia.org lehnten die ägyptischen Christen nach der arabischen Eroberung die Glaubensformel von Chalcedon ab, was zu Repressionen führte.

Die koptische Kirche hat sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder modernisiert, unter anderem durch die Gründung öffentlicher Schulen unter Patriarch Kirellos IV. sowie die Formulierung der Verfassung von 1923, die Christen und Muslime formal gleichstellte. Trotzdem stehen die koptischen Christen auch heute weiterhin vor Herausforderungen, besonders in einem politisch und religiös komplexen Umfeld.

Insgesamt lieferte die 17-tägige Reise den Teilnehmern nicht nur historische Einblicke, sondern auch ein tiefgreifendes Verständnis für die lebendige koptische Tradition und die gegenwärtige Situation der Christen in Ägypten. Die Kombination aus Besuchen historischer Stätten und direkten Gesprächen mit der koptischen Gemeinschaft brachte die Teilnehmer näher an die Realität der koptischen Christen.

Referenz 1
www.ku.de
Referenz 3
de.m.wikipedia.org
Quellen gesamt
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