
Das Kultur-Badehaus in Burscheid wird aktuell zum Schauplatz einer faszinierenden Kunstausstellung. Unter dem Titel „Sperare“, was auf Lateinisch „Hoffen“ bedeutet, präsentiert die Künstlerin Ellen Loh-Bachmann bis zum 6. April ihre Werke. Anlässlich der Eröffnung am heutigen Tag sind Kunstliebhaber zur Vernissage geladen, die um 19:30 Uhr beginnt. Wolfgang Schumacher wird eine Einführung geben, untermalt von musikalischen Darbietungen von Engelbert Wrobel und Rolf Marx.
Ellen Loh-Bachmann, die zwei Jahrzehnte in Peru und Mexiko verbracht hat, schöpft ihre Inspiration aus einer Vielzahl von Reisen rund um den Globus. Die aktuellen Werke zeigen nicht nur die Schönheit der Welt, sondern reflektieren auch deren Zerrissenheit. Zentrale Themen der Ausstellung sind Krieg und Klimawandel, die sie in Verknüpfung mit einem Hauch von Hoffnung dargestellt hat. Dies zeigt sich in eindrucksvollen Darstellungen von zerstörten Städten und Symbolen, die sich in Kriegswaffen verwandeln.
Kunst als Spiegel der Realität
Die Ausstellung fordert die Besucher auf, über das Zusammenleben von Mensch und Natur nachzudenken. Loh-Bachmann thematisiert dabei die Frage, wie eine Symbiose zwischen beiden existieren könnte, wenn die Gewalt verschwindet. Dies wird besonders in ihrem Zyklus „Fenster zur Welt“ deutlich, der den Kampf iranischer Frauen, die Situation in Afghanistan und die Zerstörungen in Kalifornien nach Waldbränden sowie in Gaza und Syrien behandelt. Diese Darstellungen haben eine aktuelle Relevanz, da die Welt unter den verheerenden Effekten des Klimawandels und anhaltenden Konflikten leidet, die sich gegenseitig verstärken, wie Bergisch Live anmerkt.
Ein weiteres bemerkenswertes Werk ist „Die Drei aus Jerusalem“, das Symbole der drei Weltreligionen zeigt. Neben den ernsten Themen bringt die Ausstellung auch humorvolle Elemente ins Spiel. So finden sich kleine menschliche Skulpturen und bemalte VW Käfer-Kotflügel unter den Exponaten. Besonders eindrucksvoll sind die „Hallos“, Toilettenpapier-Rollen, die mit Seiten aus Telefonbüchern umwickelt sind und groteske Gipsabdrücke darstellen. Ein Blickfang ist der „Euroburger“, der opulent mit Zutaten belegt ist und den Wohlstand in Europa symbolisch thematisiert.
Der kulturelle Kontext
Die thematische Verbindung von Kunst, Krieg und Klimawandel spiegelt sich wider in der Überzeugung, dass Kunst als Medium dient, um Zerstörern einen Spiegel vorzuhalten. ELOBA, der Künstlerverband, der Ellen Loh-Bachmann unterstützt, sieht in der Kunst eine Möglichkeit, gesellschaftliche Diskurse über gesellschaftliche Herausforderungen anzuregen. In der aktuellen Zeit des Klimawandels, einer der größten Herausforderungen unserer Generation, bleibt die Frage, wie Kunst eindrucksvoll zur Bewusstseinsbildung beitragen kann, besonders relevant. Künstler nutzen ihre Kreativität, um emotionale Reaktionen zu wecken und komplexe Themen greifbar zu machen, was in der Ausstellung „Sperare“ bestens zum Ausdruck kommt.
Die Ausstellung ist donnerstags und freitags von 18 bis 20 Uhr, samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Finissage findet am 6. April um 16 Uhr statt. Loh-Bachmann will mit ihren Arbeiten nicht nur ästhetische Erlebnisse bieten, sondern auch zum Dialog über drängende gesellschaftliche Themen einladen, die durch die Linse der Kunst in neue Perspektiven gerückt werden.