
Die Entdeckung von rund 2.400 zusätzlichen Akten im Zusammenhang mit der Ermordung von Präsident John F. Kennedy hat die öffentliche Diskussion über die Geschehnisse vom 22. November 1963 neu entfacht. Diese Unterlagen wurden vom FBI im Rahmen von Suchen identifiziert, die zur Einhaltung eines Exekutivbefehls von Präsident Donald Trump durchgeführt wurden. Al Jazeera berichtet, dass diese Dokumente neuartige Informationen enthalten, die zuvor nicht erkannt wurden. Das FBI arbeitet bereits an der Übergabe der Papiere an die National Archives and Records Administration, damit sie in den laufenden Deklassifizierungsprozess einfließen können.
Trumps Exekutivbefehl forderte die vollständige Deklassifizierung und Veröffentlichung aller verbleibenden Akten zur Ermordung Kennedys sowie zu den Fällen von Robert F. Kennedy und Martin Luther King Jr. Laut Trump warten viele Menschen seit Jahren auf diese Informationen. Die Familien der Ermordeten und die amerikanische Öffentlichkeit verlangen Transparenz und Wahrheit. Der John F. Kennedy Assassination Records Collection Act von 1992 legt fest, dass alle relevanten Unterlagen bis zum 26. Oktober 2017 veröffentlicht werden müssen, es sei denn, schwerwiegende Gründe stünden dem entgegen. White House hebt hervor, dass die fortgesetzte Zurückhaltung von Informationen nicht im öffentlichen Interesse ist.
Historischer Kontext und öffentliche Skepsis
JFK wurde am 22. November 1963 in Dallas, Texas, ermordet, ein Ereignis, das zahlreiche Verschwörungstheorien hervorgebracht hat. Eine Gallup-Umfrage aus dem Jahr 2023 zeigt, dass 65 Prozent der Amerikaner der Schlussfolgerung der Warren-Kommission nicht glauben, wonach Lee Harvey Oswald allein gehandelt hat. Robert F. Kennedy Jr. äußerte in einem Interview, dass es überwältigende Beweise für eine mögliche Beteiligung der CIA an der Ermordung seines Onkels gebe.
Die National Archives hatten bereits in der Vergangenheit Dokumente zu dem Mord veröffentlicht. Im Rahmen von Maßnahmen, die von Präsident Biden erlassen wurden, wurden am Mittwoch Hunderte zuvor klassifizierte Dokumente veröffentlicht, fast 60 Jahre nach Kennedys Tod. CBS News gab an, dass zwischen 2021 und 2022 mehr als 17.000 Dokumente offengelegt wurden. Allerdings wurden weniger als 4.700 Akten teilweise oder vollständig zurückgehalten.
Inhalt der veröffentlichten Dokumente
Die veröffentlichten Akten enthalten verschiedene Materialien, einschließlich Ermittlungsberichten und Notizen der CIA und FBI, die sich mit Oswalds Aktivitäten und seinen Reisen in die sowjetischen und kubanischen Botschaften in Mexiko-Stadt befassen. Einige Dokumente behandeln auch abgefangene Kommunikation, die Oswalds Verbindungen zu kommunistischen Akteuren thematisiert. Ein weiteres Dokument berührt die Pläne der US-Regierung zur Beseitigung von Fidel Castro.
Die neuen Unterlagen könnten insbesondere das Interesse von Historikern und Forschern wecken, die die Spionageabwehr der 1960er Jahre untersuchen möchten. Bundesbehörden hatten jedoch beantragt, die Veröffentlichung bestimmter Dokumente vorübergehend zu verschieben. Präsident Biden hatte dem zugestimmt, doch auch seine Anordnung sieht vor, dass die National Archives alle Informationen, die von der öffentlichen Offenlegung zurückgehalten werden, setzen müssen, wenn keine stichhaltigen Gründe dafür vorliegen.
Im Kontext der fortwährenden Diskussionen über Transparenz in Regierungsangelegenheiten bleiben viele Fragen ungeklärt. Wie die Entwicklungen rund um diesen Fall zeigen, ist das öffentliche Interesse an der vollständigen Aufklärung der Ereignisse von 1963 ungebrochen. Die Verwaltung verpflichtet sich, eine umfassende Veröffentlichung der Akten zu ermöglichen, um alle Beteiligten zu informieren und historischen Klärungsbedarf zu leisten.