
Am Freitag erschütterte ein schweres Erdbeben Myanmar mit einer Stärke von 7,7, das verheerende Schäden in der Region Sagaing anrichtete. Laut dem International Buddhist Education Centre (IBEC) wurden mehr als 2.000 religiöse Gebäude zerstört, und es gibt Berichte von mindestens 2.000 Todesopfern. IBEC bezeichnete die Zerstörung als „großen Verlust für den Buddhismus“.
Besonders betroffen sind die Tempelanlagen von Bagan, einem UNESCO-Weltkulturerbe, welches im Jahr 2019 in die Liste der schützenswerten Stätten aufgenommen wurde. Auch in Mandalay und Bagan wurden zahlreiche buddhistische Bauwerke sowie Buddha-Statuen beschädigt. Das genaue Ausmaß der Schäden in Bagan ist jedoch noch unklar, da die Informationen über die Zerstörungen derzeit gesammelt werden.
Bagan und seine Bedeutung
Bagan, die ehemalige Hauptstadt Myanmars, erstreckt sich über eine Fläche von rund 40 km² und umfasst mehr als 3.000 Monumente. Diese archäologische Stätte zählt zu den wichtigsten in Südostasien, neben Angkor in Kambodscha und Borobodur auf Java. König Anawratha, der von 1044 bis 1077 regierte, machte Bagan zu einer bedeutenden Stätte, die erstmals im Jahr 849 erwähnt wurde. Die Shwezigon-Pagode, ein Meisterwerk der Religionsarchitektur, wurde von Anawratha als Reliquienschrein für bedeutende Buddha-Artefakte ins Leben gerufen.
Die Zerstörung durch das jüngste Erdbeben ist umso tragischer, als dass Bagan bereits 2016 von einem Beben der Stärke 6,8 betroffen war, welches viele der über 3.000 Bauten aus dem 9. bis 13. Jahrhundert beschädigte. Fast 90 Prozent der Bevölkerung in Myanmar sind Buddhisten, sodass der kulturelle Verlust durch die Zerstörung der Tempel und Pagoden weitreichende Auswirkungen auf die Gemeinschaft hat.
Die aktuelle Situation verlangt nach dringenden Maßnahmen zur Bewertung des Schadens und zur Sicherstellung des Erhalts dieses unschätzbaren kulturellen Erbes. Die internationale Gemeinschaft und UNESCO sind gefordert, die notwendigen Schritte zu prüfen, um die verbliebenen Strukturen zu schützen und die Wiederherstellung zu unterstützen.
In den kommenden Wochen wird es entscheidend sein, umfassende Informationen über die Zerstörung in Bagan und der umliegenden Regionen zu erhalten, um Pläne für die Wiederherstellung und den Schutz der einzigartigen Stätten zu entwickeln. Die Tempel von Bagan stehen nicht nur für die religiöse Identität der buddhistischen Gemeinschaft in Myanmar, sondern auch für das kollektive Erbe der Menschheit.
Für weitere Informationen zu den Tempeln in Bagan und deren Bedeutung besuchen Sie die Seiten von RemsZeitung, Reisen Myanmar und UNESCO.