
In einem alarmierenden Vorfall in der Ukraine wurde der Schutzmantel des ehemaligen Atomkraftwerks Tschernobyl durch einen mutmaßlichen Drohnenangriff beschädigt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj macht dafür Russland verantwortlich, während der Kreml diese Anschuldigungen als unbegründet zurückweist. Laut Selenskyj kam es zu einer Explosion am Schutzmantel, und ein Feuer wurde gelöscht, ohne dass zunächst ein Anstieg der Strahlungswerte festgestellt wurde. Die Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) überwacht die Situation und hat keine Hinweise auf ein Brechen der inneren Sicherheitshülle festgestellt. Die IAEA berichtet zudem von einer Explosion um 1:50 Uhr, die in der Umgebung zu hören war.
„Russland ist das einzige Land, das Atomkraftwerke angreift und einen Krieg ohne Rücksicht auf die Konsequenzen führt“, erklärte Selenskyj. Der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass es keine Angriffe auf nukleare Infrastruktur gegeben habe, was als falsche Behauptung eingestuft wird. Trotz der Aussagen der ukrainischen Regierung ergab eine erste Bewertung der IAEA erhebliche Schäden, wenn auch vielversprechende neurologische Sicherheitsanalysen durchgeführt werden.
Internationale Reaktionen und Sicherheitslage
Die Sicherstellung der nuklearen Sicherheit bleibt ein zentrales Anliegen für die IAEA, die eine tägliche Überwachung der Situation in der Ukraine vornimmt. Diese Monitoring-Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Unterstützungsprogramms, das auf Anfrage der ukrainischen Behörden entwickelt wurde. Die IAEA hat eine fortdauernde Präsenz an allen fünf ukrainischen Kernkraftwerksstandorten, um die Sicherheitslage zu bewerten und regelmäßig Updates bereitzustellen. Generaldirektor Rafael Mariano Grossi unternimmt häufig Reisen in die Ukraine, um Gespräche auf hoher Ebene zu führen und die Lage vor Ort zu bewerten, wie die Organisation auf ihrer Webseite erläutert.
Selenskyj kündigte zudem an, dass die Ukraine während der Münchener Sicherheitskonferenz Informationen über den Angriff auf Tschernobyl bereitstellen wird. Die Eskalation der Konflikte seit fast drei Jahren, besonders rund um kritische Infrastruktur wie Atomkraftwerke, wird weiterhin mit Sorge betrachtet. Die Gefahren für Einrichtungen wie Saporischschja sind nach wie vor gravierende Themen in diplomatischen Kreisen, die letztendlich zu Briefen und Verhandlungen über Frieden sowohl zwischen der Ukraine und Russland als auch im westlichen Dialog führen könnten.