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Weibliche Polizistinnen kämpfen gegen Sexismus im Dienstalltag!

Am 8. März 2025 berichten Polizistinnen über Herausforderungen und Sexismus im Beruf. Der Artikel beleuchtet persönliche Erfahrungen und die Realität weiblicher Beamter bei der Polizei.

In den letzten Jahren hat sich der Anteil von Frauen in der Polizei erhöht, jedoch zeigen Berichte von aktiven und ehemaligen Polizeibeamtinnen, dass diese Entwicklung auch dunkle Schattenseiten mit sich bringt. Ostsee-Zeitung berichtet von den Erfahrungen von Janine Wollny und Martina Menn, die seit den 1980er Jahren im Polizeidienst sind und sexuelle Belästigung sowie Sexismus durch männliche Kollegen erleben mussten.

Janine Wollny, 59, die inspiriert von ihrem Vater den Weg zur Polizei einschlug, begann 1987 ihre Ausbildung in Brühl, als eine von nur sieben Frauen unter etwa 80 männlichen Auszubildenden. Trotz der Unterstützung ihrer Familie war ihr Werdegang von Ablehnung geprägt, insbesondere während ihrer Zeit in einer Dienstgruppe, wo männliche Kollegen keine Frauen im Team akzeptieren wollten. Dies führte häufig zu Grenzverletzungen und unangemessenen Flirtversuchen, die die Arbeitsatmosphäre stark belasteten.

Sexismus und seine Folgen

Die Problematik des Sexismus innerhalb der Polizei betrifft nicht nur Wollny und Menn. Laut einer aktuellen Studie, die über Amnesty International berichtet, sind viele Polizeibeamtinnen erniedrigenden Kommentaren und Übergriffen ausgesetzt. Sibylle Krause, Sprecherin einer neu gegründeten Arbeitsgruppe der Gewerkschaft der Polizei (GdP), bezeichnet Sexismus als ernsthaftes Problem. Der hohe Männeranteil in Führungspositionen und die vorhandene Hierarchie begünstigen die Stigmatisierung von Frauen und verhindern oft, dass Vorfälle gemeldet werden.

Die Dunkelziffer von Sexualbelästigungen wird als alarmierend hoch eingeschätzt. Oft trauen sich betroffene Frauen nicht, über ihre Erlebnisse zu sprechen, weshalb viele von ihnen anonym bleiben müssen. Eine Umfrage unter Polizistinnen und Polizisten zeigt die Häufigkeit sexistischer Kommentare und Verhaltensweisen auf, was die Notwendigkeit von Initiativen wie „Respect me, too“ unterstreicht, die auf die Bekämpfung von Sexismus im Polizeidienst abzielen.

Der aktuelle Stand

Die Erfahrungen von Kim D., einer 22-jährigen Polizeikommissarin, zeigen, dass die Herausforderungen auf sich fortsetzende Männerdominanz in der Branche hinweisen. Trotz dieser Schwierigkeiten ist Kim stolz darauf, ihres Traumes nachzugehen und darauf, dass sie in gefährlichen Situationen auf ihre Kollegen vertrauen kann. Der Frauenanteil im Polizeipräsidium Wuppertal beträgt über 37 %, und bei der Kriminalpolizei sind Frauen mit knapp 53 % sogar in der Überzahl. Allerdings bleibt die Bereitschaftspolizei im Bergischen mit etwa 14 % unterrepräsentiert.

Die Politik reagiert auf diese Missstände. Es gibt Bestrebungen, ein besseres Arbeitsumfeld zu schaffen, und Maßnahmen werden gefordert, um Vorfälle unabhängig zu untersuchen. So verlangt die GdP die Schaffung unabhängiger Ermittlungseinrichtungen, damit Polizeibeamte Fehlverhalten melden können, ohne persönliche Nachteile befürchten zu müssen. Der Bedarf an wissenschaftlicher Forschung, um geschlechtsspezifische Probleme innerhalb der Polizei zu verstehen, ist offensichtlich.

Die Herausforderungen, vor denen die Polizei derzeit steht, zeigen, dass es noch einen langen Weg zu beschreiten gilt, um ein respektvolles und diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld für alle Polizeibeamtinnen zu schaffen. N-TV führt aus, dass Frauen in Führungspositionen nach wie vor stark unterrepräsentiert sind und ständige Anstrengungen nötig sind, um sicherzustellen, dass die Polizei ein sicherer Arbeitsplatz für alle ist.

Referenz 1
www.ostsee-zeitung.de
Referenz 2
amnesty-polizei.de
Referenz 3
www.n-tv.de
Quellen gesamt
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