
Volkswagen hat mit der Vorstellung des ID. Every1 ein neues Kapitel in der Elektromobilität aufgeschlagen. Das Elektroauto, das für einen Einstiegspreis von 20.000 Euro angeboten wird, zielt darauf ab, die Elektromobilität massentauglich zu machen. Geplant ist eine Markteinführung im Jahr 2027, doch die Konkurrenz schläft nicht.
Der ID. Every1 überzeugt durch ein funktionales Design. Mit einer kurzen Motorhaube, breiten Radhäusern und großen Rädern erinnert er an den Golf I. Im Innenraum dominiert ein minimalistischer Ansatz, der durch ein freistehendes Display, ein digitales Cockpit und eine aufgeräumte Mittelkonsole überzeugt. Eine vielversprechende Software soll lebenslange Updates garantieren.
Technische Details
Technisch basiert der ID. Every1 auf einer abgespeckten Version des Modularen Elektroantriebsbaukastens (MEB). Der Frontantrieb liefert eine Leistung von 70 kW (95 PS) und ermöglicht eine Reichweite von mindestens 250 Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 130 km/h begrenzt. Mit einer Länge von 3,88 Metern bietet das Fahrzeug Platz für vier Personen und ein Kofferraumvolumen von 305 Litern.
Jedoch gibt es Herausforderungen. Die hohen Kosten für die Batterie, welche bei etwa 7.500 Euro oder mehr liegen könnten, haben Einfluss auf den Preis des Fahrzeugs. Zudem haben bereits andere Hersteller, wie Renault, Stellantis und einige chinesische Firmen, günstige Elektroautos auf den Markt gebracht.
Marktdruck und Prognosen
Die Frage bleibt, ob die Markteinführung im Jahr 2027 rechtzeitig ist, oder ob die Konkurrenz bis dahin bereits die Oberhand gewonnen hat. Laut Deloitte wird sich die Automobilindustrie bis 2030 dramatisch verändern, wobei alternative Antriebe langfristig die Verbrennungsmotoren ablösen werden. Auch Hybridantriebe könnten in der Übergangsphase eine Rolle spielen. Diese Entwicklung wurde durch die COVID-19-Pandemie beeinflusst, die auch die Planungen zur Elektromobilität sowohl in der Industrie als auch in der Politik beeinträchtigt hat.
Die Bundesregierung hat im Juni 2020 ein Konjunkturpaket beschlossen, das die strukturellen Rahmenbedingungen für ökologisches wirtschaftliches Handeln stärkt. Drei Schlüsselmaßnahmen in diesem Paket sollen den Absatz von 650.000 Fahrzeugen mit alternativen Antrieben erhöhen. Dazu gehören die Festlegung der EEG-Umlage, die Verdopplung der Kaufprämie für elektrische Fahrzeuge auf 6.000 Euro und direkte Förderungen für Hersteller und Zulieferer.
Ursprünglich hatte die Bundesregierung das Ziel, bis 2030 insgesamt 10 Millionen zugelassene Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zu erreichen. Doch Prognosen zeigen, dass dieses Ziel möglicherweise um 4,3 Millionen Fahrzeuge verfehlt wird. Mit den neuen Maßnahmen steigt jedoch der Erwartungswert bis 2030 auf 6,35 Millionen Fahrzeuge.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Volkswagen mit dem ID. Every1 einen vielversprechenden Schritt in Richtung einer breiteren Akzeptanz von Elektromobilität unternimmt. Doch der Druck von Wettbewerbern und die Herausforderungen im Bereich Kosten müssen sorgfältig berücksichtigt werden, um im futuristischen Automobilmarkt erfolgreich zu sein.