EuropaPolitikWahlen

Noboa bleibt! Ecuador wählt rechts, Gewalt und Drogenflut bleibt.

Ecuador wählt Daniel Noboa zum Präsidenten. Mit 55,8% der Stimmen plan er, die Gewalt im Drogenhandel mit harten Maßnahmen zu bekämpfen. Die Opposition fordert eine Neuauszählung.

Daniel Noboa, der rechtsextreme Präsident Ecuadors, wurde in einer Stichwahl am 13. April 2025 wiedergewählt und sicherte sich 55,8 Prozent der Stimmen. Der Nationale Wahlrat gab das Ergebnis bekannt, nachdem mehr als 90 Prozent der Stimmen ausgezählt waren. Noboa hatte einen komfortablen Vorsprung von zwölf Punkten gegenüber seiner Herausforderin Luisa Gonzalez, die nun eine Neuauszählung der Stimmen fordert und die Wahl als betrügerisch bezeichnet. Dieser Sieg verleiht Noboa ein volles Mandat von vier Jahren, nachdem er bereits im Jahr 2023 in vorgezogenen Wahlen gewählt wurde.

Die Wahlen fanden in einem angespannten Klima statt. Ecuador kämpft seit mehreren Jahren mit einer wachsenden Welle von Drogenkriminalität und Gewalt. Im Jahr 2021 begann ein dramatischer Anstieg der Gewalttaten, der sich in einer Mordrate von einem Toten pro Stunde niederschlug. Diese steigende Kriminalität hat potenzielle Investoren und Touristen abgeschreckt und führt dazu, dass die Armut im Land auf 28 Prozent angestiegen ist. Noboa, der aus einer wohlhabenden Bananenfamilie stammt, plant, seine Politik der harten Linie gegen diese wachsende Gewalt fortzusetzen.

Politische Strategie und Sicherheitslage

Der neue Präsident Noboa setzt auf strenge Sicherheitsmaßnahmen, um der Gewalt entgegenzuwirken. Geplant ist der Einsatz des Militärs und die Einladung von US-Spezialkräften zur Unterstützung. Seit 1999 nutzt Ecuador den US-Dollar, ein Umstand, der Drogenbanden anzieht und einfache Geldwäsche ermöglicht. Im Januar 2024 erklärte Noboa zudem einen internen bewaffneten Konflikt und stufte Drogenbanden als Terrororganisationen ein.

Diese Maßnahmen sind dringend notwendig, da Ecuador sich in den letzten zehn Jahren zu einem zentralen Akteur im internationalen Kokainhandel entwickelt hat. Schätzungen zufolge stammen bis zu 60 Prozent des Kokains, das in Europa ankommt, über Ecuador. Die Drogen werden häufig in Schiffscontainern geschmuggelt, was die exportierenden Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. Der Mord an dem Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio vor den Wahlen im August 2023, der sich entschieden gegen die Drogenmafia wandte, zeigte das Ausmaß der Bedrohung durch die Drogenbanden.

Gesellschaftliche Herausforderungen

Die gesellschaftlichen Bedingungen in Ecuador sind alarmierend. Die Mordrate liegt bei 45 pro 100.000 Einwohner, was fast doppelt so hoch ist wie in Mexiko. Im Januar 2023 erlebte das Land den blutigsten Monat der Geschichte mit über 730 Mordfällen. Menschenrechtsorganisationen berichten von einer besorgniserregenden Menschenrechtslage, insbesondere in Bezug auf die gezielte Verfolgung von Afro-Ecuadorianern. Im Jahr 2022 verschwanden fast 800 Menschen nach Polizei- oder Militäreinsätzen. Auch die Brutalität in den Gefängnissen und die Berichte über Misshandlungen schüren die Angst unter der Bevölkerung.

Im Kontext dieser turbulenten Entwicklungen betont Gonzalez, die Herausforderin, die Notwendigkeit, die Armut zu bekämpfen und soziale Gerechtigkeit zu fördern. Sie sieht in Noboas Ansatz zur Bekämpfung der Gewalt eine zu einseitige Lösung. Die Diskussion über die Zukunft des Landes wird durch diesen Wahlerfolg und die künftige politische Ausrichtung weiter angeheizt.

Referenz 1
www.aljazeera.com
Referenz 3
www.srf.ch
Quellen gesamt
Web: 18Social: 165Foren: 22