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Junger Mann aus isolierter Amazonas-Gemeinschaft überrascht Dorfbewohner

Ein junger Mann aus einer isolierten indigenen Gemeinschaft im Amazonasgebiet Brasiliens trat überraschend in einem Dorf auf. Expert*innen untersuchen seinen Gesundheitszustand und die Herausforderungen für unkontaktierte Völker.

Ein junger Mann aus einer isolierten indigenen Gemeinschaft ist überraschend in einem Dorf im Amazonasgebiet Brasiliens aufgetaucht. Die bemerkenswerte Begegnung ereignete sich am Mittwochabend in Bela Rosa, einer Gemeinde am Purus-Fluss im Südwesten der Region. Anwohner berichteten, dass der Mann barfuß und in einem kleinen Lendenschurz gekleidet war. Er wirkte ruhig und gesund und trug zwei Holzstücke bei sich. Dies ließ die Dorfbewohner vermuten, dass er auf der Suche nach Feuer war. Ein Bewohner versuchte erfolglos, ihm den Umgang mit einem Feuerzeug zu erklären. Beauftragte der brasilianischen Indigenenbehörde FUNAI kamen schnell an den Ort des Geschehens und brachten den Mann in eine nahegelegene Einrichtung, bevor er am Donnerstagmittag in den Wald zurückkehrte.

Gesundheitsexperten führten eine Untersuchung durch, um sicherzustellen, dass der junge Mann nicht an Krankheiten litt, gegen die isolierte indigene Gruppen keine Abwehrkräfte besitzen. Zudem wurde eine Überwachung eingerichtet, um den Kontakt zwischen Außenstehenden und der Gemeinschaft zu verhindern. Brasilien verfolgt hierbei eine Politik, die darin besteht, den Kontakt zu isolierten Gruppen nicht aktiv zu suchen. Stattdessen werden Schutzgebiete wie Mamoriá Grande eingerichtet, um die indigenen Völker zu schützen.

Die Massaco-Gemeinschaft

Die Gemeinschaft, aus der der junge Mann stammt, ist als „Massaco“ bekannt. Diese Bezeichnung geht auf den Fluss zurück, der durch ihr Gebiet fließt. Die genaue Selbstbezeichnung der Gemeinschaft ist jedoch unbekannt. Automatische Kameras im Amazonasgebiet haben erstmals diese isolierte Gemeinschaft erfasst, die unter Druck durch illegale Landnutzung und Abholzung steht, dennoch weiterhin gedeiht. Laut einem Bericht des Guardian war diese Gemeinschaft bislang noch nie kontaktiert worden, und ihre Sprache sowie sozialen Strukturen bleiben ein Rätsel.

  • Die Bevölkerung von Massaco wird auf etwa 200 bis 250 Menschen geschätzt.
  • Die Gemeinschaft hat offensichtlich seit den 1990er Jahren zugenommen.
  • Kamerainstallationen von FUNAI dienen dem Schutz und der Beobachtung der Gemeinschaft.

Bruchstücke ihrer Kultur sind jedoch bekannt. So benutzt die Massaco beispielsweise drei Meter lange Bögen zur Jagd und zieht saisonal mit ihren Dörfern in den Wald um. Sie haben Fuß- und Reifenspitzen in den Boden gepflanzt, um sich und ihre Behausungen vor neugierigen Blicken zu schützen. Altair Algayer von FUNAI stellte Ähnlichkeiten zwischen den Massaco und dem Sirionó-Volk in Bolivien fest, konnte jedoch keine detaillierteren Informationen über deren Lebensweise liefern.

Politische Situation und Herausforderungen

Die Politik der brasilianischen Regierung, die seit 1987 besteht, zielt darauf ab, Kontakte zu unkontaktierten Völkern zu vermeiden. Diese Entscheidung war eine Reaktion auf die verheerenden Auswirkungen, die Krankheiten auf diese Gemeinschaften hatten. Neben Brasilien haben auch Peru, Kolumbien, Ecuador und Bolivien ähnliche Schutzmaßnahmen implementiert. Derzeit sind 61 Gruppen im Amazonasgebiet und Gran Chaco offiziell anerkannt, wobei 128 weitere Gemeinschaften noch nicht überprüft wurden.

Auf politischer Ebene sieht sich die FUNAI unter der Leitung von Präsident Xavier da Silva mit Widerspruch konfrontiert, da indigene Anführer vorwerfen, dass die Behörde den Schutz von indigenen Völkern nicht ausreichend unterstützt. Da Silva selbst wird beschuldigt, den Auftrag der FUNAI umgekehrt zu haben, was zu Berichten über illegale Goldsucher und Umweltzerstörung geführt hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation der Massaco und anderer indigener Gemeinschaften im Amazonas in den kommenden Jahren entwickeln wird.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie bei t-online, European Circle und National Geographic.

Referenz 1
www.t-online.de
Referenz 2
www.european-circle.de
Referenz 3
www.nationalgeographic.de
Quellen gesamt
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