
Am 23. Februar 2025 wird der japanische Kaiser Naruhito seinen 65. Geburtstag feiern. Dies ist ein bemerkenswerter Anlass, da er sich zum sechsten Mal seit seiner Thronbesteigung im Mai 2019 auf dem Palastbalkon zeigen wird. Naruhito, verheiratet mit Kaiserin Masako, hat eine Tochter, Prinzessin Aiko, die mit 23 Jahren das einzige Kind des Kaiserpaares ist. Aiko wird jedoch aufgrund eines Gesetzes, das Frauen die Thronfolge verwehrt, nicht als Thronfolgerin betrachtet.
Die Thronfolge im japanischen Kaiserhaus blickt auf eine über 2600-jährige Geschichte zurück, die mit Kaiser Jimmu begann. Dennoch wurde seit Ende des 19. Jahrhunderts die weibliche Thronfolge gesetzlich ausgeschlossen. Dieses Verbot hat nicht nur Auswirkungen auf die Nachfolge, sondern auch auf den Status der Frauen innerhalb des Kaiserhauses. Frauen, die heiraten, verlieren ihren kaiserlichen Titel und können die kaiserliche Linie nicht weitergeben, was die derzeitige Situation umso prekärer macht.
Aktuelle Herausforderungen für das Kaiserhaus
Die aktuelle kaiserliche Familie steht unter Druck, insbesondere nach der Geburt von Aiko. Nach deren Geburt wurde die Möglichkeit einer weiblichen Thronfolge diskutiert. Diese Debatte endete jedoch, als Naruhitos Bruder, Prinz Fumihito, einen Sohn namens Hisahito bekam. Mit lediglich zwölf Jahren ist Hisahito der einzige männliche Nachkomme, der für die Thronfolge infrage kommt. Sollte er keinen Sohn zeugen, könnte das japanische Kaiserhaus nach über 125 Generationen aussterben, es sei denn, die Politik erlaubt eine weibliche Thronfolge.
Trotz der Tradition gibt es in der japanischen Gesellschaft zunehmend Stimmen, die eine Reform der Thronfolgeregelungen fordern. Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Japaner bereit wäre, eine Frau auf dem Thron zu akzeptieren. Das UN-Komitee zur Beseitigung der Diskriminierung von Frauen hat im Oktober 2024 die Gleichheit in der Thronfolge gefordert, was Land erheblich polarisiert hat und zu Protesten führte.
Ein Blick auf vergangene Thronfolger
Die Thronfolge von Naruhito selbst basiert auf einem strengen, patriarchalen System. Bei der Krönung übernahm er das Amt vom emeritierten Kaiser Akihito, der von 1989 bis 2019 regierte. Das Gesetz über die kaiserliche Familie von 1947 legte fest, dass die Mitgliedschaft im Kaiserhaus auf männliche Nachkommen des Taishō-tennō beschränkt ist. Dies führte dazu, dass Diskussionen um eine Gesetzesänderung zur weiblichen Thronfolge bereits vor zwölf Jahren scheiterten.
In der kleinen kaiserlichen Familie ist die Zahl der männlichen Nachkommen gering. Fumihito, der Bruder von Naruhito, ist nur sechs Jahre jünger und hat öffentlich seine Meinung geäußert, was in dieser Familie ungewöhnlich ist. Seine Töchter, Prinzessin Mako und Prinzessin Kako, sind im Medienfokus und tragen zur Diskussion über die Rolle der Frauen innerhalb der kaiserlichen Familie bei, da auch sie durch Heiratsentscheidungen ihren Status verlieren können.
Die einst unbestrittene Struktur der kaiserlichen Dynastie wird zunehmend hinterfragt. Die Notwendigkeit, die weibliche Thronfolge zu erörtern, könnte Japan in eine neue Ära führen, in der die Traditionen des Kaiserhauses überdacht werden müssen, um sich den modernen gesellschaftlichen Realitäten anzupassen. Es bleibt abzuwarten, ob Japan bereit ist, sich für eine Kaiserin zu öffnen.
op-online.de berichtet, dass …
nzz.ch ergänzt, dass …
wikipedia.org erläutert, dass …